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Heiße Luft aus Nordafrika

Erst vor ein paar Tagen wurden in Österreich Temperaturen gemessen, die man sonst in Europa nur im mediterranen Raum vorfindet. In Dellach im Kärtner Drautal waren es 39,9 Grad. Das ist aber noch nicht alles, es könnte in dieser Woche sogar erstmals die 40-Grad-Marke überschritten werden, berichtet die ORF-Wetterredaktion.

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Wie kommen 40 Grad in Österreich zustande? Diesmal strömt von Nordafrika auf kürzestem Weg die Luft in den Alpenraum. Knapp 15 Stunden Sonnenschein, dazu wolkenloser Himmel und der zusätzliche Impuls des Föhns machen Temperaturen bis 40 Grad am Donnerstag in Ostösterreich möglich.

Freilich hat so mancher schon jetzt 40 Grad und mehr auf der Anzeige seines Thermometers zu Hause gesehen. Aber Meteorologen messen die 40 Grad nicht im freien Gelände unter direkter Sonneneinstrahlung, sondern die Temperatur wird in einer durchlüfteten Thermometerhütte abgelesen.

Vergleiche mit Hitzwelle 2003

Es werden bereits Vergleiche mit der Hitzewelle 2003 gezogen. Vor zehn Jahren war die Hitze, was die heißen Tage insgesamt betrifft, aber noch extremer. Sieht man sich jedoch Temperaturen über 35 Grad an, dann sind es heuer schon deutlich mehr Tage als vor zehn Jahren. Dass die Größe 35 Grad in der Wissenschaft noch kein typisches klimatologisches Maß ist, liegt wohl daran, dass dieser Wert bisher sehr selten vorkam. 2004 und 2008 etwa wurden 35 Grad überhaupt nie erreicht. Im Zuge des zu erwartenden Klimawandels ist es aber durchaus sinnvoll, 35 Grad als neuen Schwellenwert zu sehen.

Rekorde blieben am Mittwoch aus

Am Mittwoch blieben die Rekorde aus, meldete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Nachmittag. Am heißesten war es mit 37,7 Grad diesmal in Neusiedl. Villach schaffte es mit 37,6 Grad auf Platz zwei, gefolgt von St. Andrä im Lavanttal und Klagenfurt mit jeweils 37,5 Grad. Lebhafter, zum Teil auch starker föhniger und heißer Südwind lässt die Temperaturen von Mittwoch auf Donnerstag noch einmal steigen. Die 40-Grad-Marke könnte erreicht werden - allerdings nicht im Westen, wo die extreme Hitze langsam zu Ende geht.

Am Freitag ist es mit der Ausnahmehitze zwar vorbei, aber im Osten bleibt es immer noch heiß und schwül mit Temperaturen über 30 Grad. Bereits letzte Woche fielen in Österreich die Hitzerekorde. Der 30 Jahre alte landesweite Rekord fiel genau dort, wo er auch aufgestellt worden war: In Dellach im Drautal wurde am Samstagnachmittag mit 39,9 Grad die höchste jemals in Österreich gemessene Temperatur erreicht. Der bis dahin gültige Rekordwert lag bei 39,7 Grad - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Hobbysportler besonders gefährdet

Experten warnen nun vor allem Hobbysportler davor, sich zu überfordern. Alleine in Vorarlberg würden die Bergretter täglich zu mindestens sieben Einsätzen gerufen, sagte Matthias Marxgut, Sprecher der Vorarlberger Bergrettung, gegenüber vorarlberg.ORF.at. Die Gründe dafür seien an heißen Tagen meist eine Dehydrierung und Herzkreislaufprobleme.

Ein weiteres Problem betrifft ebenfalls nicht nur Wanderer und Kletterer, sondern auch andere Sportler. Durch die vielen verregneten Monate im Frühsommer hätten sich viele nicht auf die Saison vorbereiten können und seien deshalb nicht richtig in Form, so Marxgut. Deshalb werde die eigene Kondition teils überschätzt - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

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