Dreamworks plant Neuauflage
Lassie feiert heuer gleich zwei Jubiläen: Vor 75 Jahren ist die Kurzgeschichte „Lassie Come Home“ in der „Saturday Evening Post“ erschienen. Fünf Jahre und einen Roman später feierte die gutmütige Hundedame ihr Leinwanddebüt im gleichnamigen Film, der zum Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere werden sollte, die nun nach einigen Jahren im Dornröschenschlaf wieder angekurbelt werden soll.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Es kommt nicht von irgendwoher, dass der gutmütige Collie mit dem treuen Blick gute Chancen hat, noch älter zu werden: Seine Beliebtheit ist ungebrochen, wie die Hollywood-Produktionsfirma Dreamworks unlängst bekanntgab. Die Bekanntheit des Namens Lassie liege nach wie vor bei 83 Prozent, berichtete die „Los Angeles Times“ („LA Times“), Begriffe, die am häufigsten mit dem Hund verbunden würden, seien klassisch, klug, treu, tapfer, heldenhaft und herzerwärmend.

picturedesk.com/Everett Collection
Auch für Elizabeth Taylor stand „Lassie Come Home“ (1943) am Beginn einer großen Karriere
Eine andere Studie habe den Bekanntheitsgrad Lassies in China erhoben und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass auch dort 70 Prozent Lassie kennen. Für Dreamworks ist das keine unbedeutende Information: Längst ist China als zweitgrößter Filmmarkt häufig ein wesentlicher Entscheidungsfaktor für Filmproduktionen.
Sprichwörtlich unsterblich
Aber auch in anderen Ländern ist Lassie schon so lange Kult, dass sie in manchen Sprachen Einzug in Redensarten gefunden hat. In Schweden sagt man „Jag mötte Lassie“ (wörtlich „Ich traf Lassie“) wenn man über zufällige Begegnungen mit (oft B- oder C-)Prominenten spricht. In Argentinen wird „Tan bueno como Lassie“ („So gutmütig wie Lassie“) nach wie vor verwendet, um jemanden zu beschreiben, der sehr herzensgut und ohne bösen Hintergedanken agiert.
Doch die Vertrautheit ist nicht unbedingt als Hitgarantie für einen neuen Film zu verstehen. „Für Menschen ab einem gewissen Alter ist Lassie eine Ikone. Das Zielpublikum hat davon aber keine Ahnung“, gibt Filmbusinessanalyst Doug Creutz gegenüber der „LA Times“ zu bedenken. „Die Figur war zu lange außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung. Ich bin mir nicht sicher, auf wie viel Resonanz die Marke tatsächlich noch stößt.“
Unterschiedliche Erfolge mit Neuauflagen
Versuche, die Hollywood-Karriere des Collieweibchens erneut anzukurbeln, gab es bereits mehrere - mit unterschiedlichem Erfolg. Zwischen dem ersten Film 1943 („Heimweh“ bzw. „Lassie Come Home“) und 1978 („Unsere Lassie“ bzw. „The Magic of Lassie“) entstanden 22 Filme, in denen der brave Hund schwierige Situationen überwinden musste und Dutzende Leben rettete.

AP/Courtesy of Delmar Watson's family
Ein tierischer Star am Set von „Lassie“
Wiederbelebt wurde die Filmreihe mit einer Produktion der Firma Paramount Pictures 1994, die für beachtliche Einspielergebnisse an den US-Kinokassen sorgte. Eine weitere Verfilmung 2005 mit Peter O’Toole konnte daran nicht anknüpfen und blieb trotz positiver Kritiken weit hinter den Erwartungen zurück.
Marketingkampagne bereits angelaufen
Damit das der geplanten Neuauflage von Dreamworks nicht passiert, hat das Unternehmen längst mit einer großangelegten Marketingkampagne begonnen. „Wir entwickeln die Marke Lassie neu, damit das neue Publikum sie von vornherein liebt“, erklärt Michael Francis, der seit Februar mit der weltweiten Vermarktung von Dreamworks-Produkten betraut ist. Das Unternehmen hat 2012 den bisherigen Lassie-Rechteinhaber Classic Media für 155 Mio. Dollar (rund 128 Mio. Euro) übernommen.
So absolviert Lassie bereits immer häufiger Auftritte bei Veranstaltungen und im TV, eine eigene Lassie-Facebook-Seite gibt Auskunft über aktuelle Termine und Informationen rund um den Hund. Ob der Film als Spiel- oder Animationsstreifen in die Kinos kommen soll, steht jedoch noch in den Sternen - genauso wie der Drehstarttermin.
„Timmy hat seinen Eltern nie widersprochen“
Befürworter einer Neuauflage gibt es einige: Auch Jon Provost, der von 1957 bis 1964 als Waisenjunge Timmy in der amerikanischen Fernsehserie zu sehen war, spricht sich in der „LA Times“ für eine Neuauflage aus - unter einer Bedingung: Man müsse den Charakter der Lassie-Filme und Serien beibehalten, so der heute 63-Jährige. „Timmy hat immer etwas gelernt und er hat seinen Eltern auch nie widersprochen, anders als in heutigen Filmen und Serien.“
Links: