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Schaden in Millionenhöhe

Die EU-Kommission hat ein strengeres Vorgehen gegen das Fälschen von Euro-Banknoten angekündigt. Dabei sind Mindesthaftstrafen von wenigstens sechs Monaten und eine Höchstgefängnisstrafe von mindestens acht Jahren geplant, heißt es in dem von EU-Justizkommissarin Viviane Reding und EU-Steuerkommissar Algirdas Semeta vorgelegten Plan.

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Das Fälschen von Banknoten habe seit Einführung der Gemeinschaftswährung 2002 einen Schaden von 500 Millionen Euro verursacht. Der Vorschlag der Brüssler Behörde sieht schärfere grenzüberschreitende Kontrollen vor. Reding sagte, Europas Bürger müssten ihrem Geld vertrauen können. Der Euro sei die zweitwichtigste Währung der Welt, und „wir werden alle notwendigen Schritte unternehmen, dass er nicht durch Verbrechen gefährdet wird“.

Verbrechen sollen sich „nicht lohnen“

Das Fälschen durch organisierte Kriminalität unterminiere das Vertrauen in den Euro und belaste Regierungen und Wirtschaft. Semeta verwies darauf, dass eine Währung, die in 17 Staaten gelte und 330 Millionen Bürger habe, ein attraktives Ziel für Verbrechen sei. „Deshalb müssen wir sicherstellen, dass sich solche Verbrechen nicht lohnen. Ein stärker harmonisierter Ansatz für Sanktionen und bessere grenzüberschreitende Kooperationen werden dabei helfen.“

Insgesamt sind Euro-Noten im Wert von 913 Milliarden Euro und Euro-Münzen im Wert von 16 Milliarden weltweit im Umlauf. Die derzeitigen Maßnahmen gegen Fälschungen von Banknoten seien ungenügend, deshalb sei ein verstärkter Schutz notwendig. Im ersten Halbjahr 2012 wurden nach Kommissionsangaben 280.000 gefälschte Euro-Banknoten beschlagnahmt.

Besonders 20er und 50er betroffen

Nach den jüngsten Zahlen der Europäischen Zentralbank EZB sind die 20-Euro-Noten und die 50-Euro-Scheine am meisten von Fälschungen betroffenen. 97,5 Prozent aller beschlagnahmten Banknoten wurden im ersten Halbjahr 2012 in Euro-Ländern gefunden, rund zwei Prozent in anderen EU-Staaten und 0,5 Prozent in Drittstaaten.

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