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Acht Menschen bei Brand getötet

Nach dem verheerenden Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch mit über 1.000 Todesopfern hat es in dem südasiatischen Land erneut ein tödliches Unglück in einem Textilwerk gegeben. Bei einem Brand in dem Werk in der Hauptstadt Dhaka kamen am Donnerstag mindestens acht Menschen ums Leben, wie die Behörden mitteilten.

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Das Feuer brach nach Behördenangaben in der Nacht zum Donnerstag im dritten Stock eines elfstöckigen Gebäudes im Bezirk Darussalam in Dhaka aus, in dem zwei Textilwerke untergebracht waren. „Es war ein großer Brand, aber wir konnten ihn auf eine Etage begrenzen“, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Mahbubur Rahman. Die Opfer seien erstickt, als sie in ein Treppenhaus flüchteten und den giftigen Dampf brennender Acrylfasern einatmeten.

Glück im Unglück: Brand brach in der Nacht aus

Unter den Toten waren laut Polizei keine Arbeiter, da der Brand in der Nacht ausbrach, als die Produktion ruhte. Zu den Opfern zählen demnach der Besitzer der von der Firma Tung Hai betriebenen Fabrik, vier seiner Mitarbeiter sowie zwei Polizisten. Ein achtes Opfer konnte bisher nicht identifiziert werden. Die Ursache für den Brand war zunächst unklar.

Laut der Facebook-Seite von Tung Hai zählt unter anderem die britische Billigmodekette Primark zu den Kunden sowie die spanische Marke Inditex, der Mutterkonzern der Kette Zara. Inditex bestätigte, in der Vergangenheit Aufträge an Tung Hai vergeben zu haben. Die Geschäftsbeziehungen seien jedoch im Juni abgebrochen worden, nachdem Tung Hais Geschäftsleitung nicht angemessen auf einen Aktionsplan zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen reagiert habe.

Bangladesch ist der zweitgrößte Bekleidungsproduzent der Welt, im vergangenen Jahr machte der Industriezweig 80 Prozent der Exporte des Landes aus. Die Sicherheitsvorkehrungen in den Textilfabriken sind jedoch mangelhaft - immer wieder gibt es verheerende Unglücke.

18 Fabriken geschlossen

Als Konsequenz aus den wiederholten Unglücken ordnete die Regierung in Dhaka am Mittwoch die Schließung von 18 Textilfabriken an. Zu den häufigsten Unglücken zählen Brände, da viele Werke in schlecht konstruierten Gebäuden mit unsachgemäß verlegten Leitungen untergebracht sind. Erst im November waren bei einem Feuer in einer Textilfabrik des Landes mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.

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