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Festivallandschaft immer bunter

Abseits der großen Festivals mit Zehntausenden Besuchern haben sich in den vergangenen Jahren in vielen Teilen Österreichs etliche kleinere Festivals etabliert. Zumeist von lokalen Kulturvereinen veranstaltet, geht es um einiges gemütlicher zu als bei den Megaevents. Und auch musikalisch wird einiges geboten.

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Als Geheimtipp gilt schon seit Jahren das Open Air Ottensheim in der Nähe von Linz, das heuer am 12. und 13. Juli über die Bühne geht. Im Vergleich zu den Vorjahren setzt man dort heuer auf recht Avantgardistisches, Headliner sind Dub Trio aus den USA und das britische Hip-Hop-Duo Poetic Pilgrimage.

Band auf Bühne vor Publikum

Open Air Ottensheim

Ottensheim bietet im wieder Hochkarätiges und Geheimtipps

Große Namen beim Poolbar-Festival

Kein klassisches Festival als vielmehr eine fixe Institution und wohl wichtigstes Independent-Event im Bodenseeraum ist das Poolbar-Festival. Was als Miniveranstaltung im damals noch ehemaligen Feldkircher Hallenbad begann, zieht in den Sommermonaten nicht nur namhafte Musikgrößen an, sondern versteht sich auch auf ein breites Kulturangebot, das auch andere künstlerische Formen wie Theater und Bildende Künste miteinbezieht. Zwischen 3. Juli und 15. August sind unter anderen so klingende Namen wie Kate Nash, Scott Matthew, Bad Religion, Monster Magnet und Tocotronic zu Gast.

Als Clubfestivals und damit nicht in der Open-Air-Kategorie rangieren das Stuck! Festival des Rockhouse Salzburg (2. und 3. August) und das Grazer Springfestival, das sich von 29. Mai bis 2. Juni der avancierten Elektronik widmet. Zu hören sind etwa DJ-Sets von Größen wie Gilles Peterson und Carl Craig - mehr dazu in fm4.ORF.at.

Viel los in Vorarlberg

Bunt gemischt ist das Programm des Woodrock im vorarlbergerischen Bludenz von 11. bis 13. Juli. Von Hardcore über Metal, Punk und Reggae bis hin zu Hip-Hop und Electronic reicht das Spektrum - und das auch bereits zum 20. Mal. Überhaupt ist die Festivaldichte in Vorarlberg besonders hoch.

Von 1. bis 3. August geht in Lustenau das Szene Openair über die Bühne, unter anderen mit den deutschen Klamaukrabauken Deichkind und dem heuer gleich mehrfach mit Amadeus-Awards beglückten Parov Stelar. Und in Wolfurt findet am 19. und 20. Juli das zehnte Mal das Burn Out Music Festival statt, in Göfis am 27. und 28. Juni das Open Hair und in Bregenz vom 28. August bis zum 1. September das Freakwave-Festival.

Prominente Besetzung in Bildein und Haag

Ein Programm quer durch alle Genres bietet auch das picture on im burgenländischen Bildein am 9. und 10. August. Zu sehen sind etwa die deutsche Rock-’n’-Roll-Coverband The Baseballs, die Funkrock-Urgesteine Mothers Finest, die US-Brachialmetaller Fear Factory und die Deutschrocker Jenifer Rostock.

Mann auf Bühne vor Publikum

Georges Schneider

Überblickbare Gelände - wie hier beim picture on - als großer Vorteil

Dem Verein Ute Bock kommen die Einnahmen des Bock auf Revolotion Allstars Festivals im niederösterreichischen Haag zugute - und das bei zahlreichen heimischen Topacts. Am 21. und 22. Juni treten unter anderen die Sofa Surfers, Nino aus Wien und Amadeus-Gewinner Catastrophe & Cure auf.

Quer durch alle Bundesländer

Ebenfalls an karitative Zwecke geht der Erlös des Lake on Fire am 9. und 10. August im oberösterreichischen Waldhausen. Auf der Bühne beim Nepomukteich sind vor allem Stoner Rock und Psychedelic Rock zu hören. On the Rocks im Salzburger Golling lockt am 19. und 20. Juli unter anderen mit den dänischen Reptile Youth. Im steierischen Lafnitz tritt beim Summer Here Festival am 12. und 13. Juli unter anderen Clara Luzia auf.

Die Donaubühne in Tulln bietet den ganzen Sommer über Konzerte, Highlights sind Supertramp-Sänger Roger Hodgson am 20. Juli und die Band Unheilig am 3. August. Einige Events finden auch mit einem Tag ihr Auskommen wie das Scream Out Festival im steirischen Pöllau am 20. Juli, Floiten Jam am 25. Mai in Gries am Brenner (Tirol) und am 27. Juli JFAM in Ardagger Markt (Niederösterreich).

Gleich drei Festivals widmen sich der afrikanischen Musik. Neben den Afrika-Tagen auf der Wiener Donauinsel, die heuer von 26. Juli bis 4. August begangen werden, gibt es auch auf Schloss Mamling in Oberösterreich von 5. bis 7. Juli ein Afrika-Fest. Und praktisch zeitgleich - von 3. bis 7. Juli 2013 - findet auch das Kasumama Afrika Festival in Moorbad Harbach im Waldviertel statt.

Reggae, Elektronik, Metal

Bleiben schließlich noch jene Festivals, die sich musikalisch einschlägig geben. In Lienz in Osttirol widmet sich das Eastrock am 12. und 13. Juli dem Reggae, genauso wie Reggae in the Park am 28. und 29. Juni im südburgenländischen Eisenberg, Bleimaika am 8. Juni in Bleiburg (Kärnten) und das Rise & Shine im niederösterreichischen Falkenstein von 1. bis 3. August. Ebenfalls an den ersten August-Tagen veranstaltet der heimische Elektronikpionier Hans–Joachim Roedelius in Lunz am See sein eigenes Festival More Ohr Less.

Einige Festivals haben sich den härtesten Spielarten des Metal verschrieben. Die Metal Invasion findet am 2. und 3. August in Spital am Semmering (Steiermark) statt und ist einigermaßen hochkarätig besetzt, insbesondere mit den Altvorderen Napalm Death.

Metal Orgy heißt es am 21. und 22. September in Braunau und Sick Midsummer am 24. August auf dem Bäckerberg in Scharnstein, Oberösterreich. Das sprachlich schon einmal originelle Eine-in-Teich-Festival gastiert am 12. und 13. Juli im Kärntner Arriach. Letzteres distanziert sich auf der Homepage von politischem Extremismus. Bleibt zu hoffen, dass auch die anderen Veranstalter heuer den Fehler nicht mehr begehen, Bands einzuladen, deren Geschichtsbewusstsein oder politische Haltung fragwürdig bis jenseitig sind.

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