Waffe in Wohnzimmer aufbewahrt
Mit einem speziell für Kinder im Handel befindlichen Gewehr hat ein Fünfjähriger im US-Bundesstaat Kentucky seine zweijährige Schwester erschossen. Der lokalen Website Kentucky.com zufolge benutzte der Bub dafür eine Waffe der Marke „My First Rifle“ („Mein erstes Gewehr“), die er im vergangenen Jahr geschenkt bekommen hatte.
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Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, konnte das kleine Mädchen nach seiner Einlieferung in ein Krankenhaus nicht mehr gerettet werden. Der Gerichtsmediziner Gary White sagte der Zeitung „The Lexington Herald-Leader“ (Mittwoch-Ausgabe), es habe sich offensichtlich um einen Unfall gehandelt - Video dazu in iptv.ORF.at.
„Einer dieser verrückten Unfälle“
Der Bub spielte am Dienstag im Bezirk Cumberland, einer ländlichen Gegend, mit einem Kindergewehr des Typs Crickett, das er im vergangenen Jahr geschenkt bekommen hatte. Die Mutter sagte, sie habe gerade im Haus geputzt und sei kurz auf die Veranda gegangen, als der Schuss fiel. Als sie von dem Schuss erschreckt wurde und „zurücklief, fand sie das kleine Mädchen“, wie White die Situation schilderte.
Die Eltern bewahrten die Waffe des Buben den Angaben zufolge in einer Ecke des Wohnzimmers auf. Es war ihnen nicht aufgefallen, dass sich noch eine Patrone darin befand. „Es ist ein kleines Gewehr für Kinder, der kleine Bub war daran gewöhnt, mit dem Gewehr zu schießen“, sagte der Gerichtsmediziner. Eine Autopsie sei im Gange, aber er gehe davon aus, dass der Vorgang als Unfall eingestuft werde. „Es war einer dieser verrückten Unfälle“, sagte White.
Es war bereits der zweite tödliche Schuss auf ein Kind in den USA binnen einer Woche. Laut einem Bericht der Zeitung „Anchorage Daily News“ („ADN“) hatte im Bundesstaat Alaska ein Achtjähriger am Montag seine fünf Jahre alte Schwester erschossen. Die Umstände des Vorfalls waren zunächst unklar.
Weiter Warten auf Reform
In den USA ist eine heftige Debatte über Schusswaffen entbrannt, seit ein 20-Jähriger an einer Schule in Newtown im Bundesstaat Connecticut im Dezember 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen hatte. US-Präsident Barack Obama ist allerdings mit seinem Versuch, ein schärferes Waffengesetz einzuführen, vor zwei Wochen im Kongress gescheitert. Der Kompromiss für eine strengere Überprüfung von Waffenkäufern fand im Senat nicht genügend Unterstützung.
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