Die Sorge ums Ersparte in Deutschland
Das Vertrauen der Deutschen in Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Euro-Krise hat Risse bekommen. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins „Stern“ glauben 54 Prozent der Deutschen der Zusage der Kanzlerin nicht mehr, dass die Spareinlagen in Deutschland sicher sind. Nur noch 41 Prozent vertrauen ihrer Garantie.
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67 Prozent der Deutschen machen sich große oder zumindest etwas Sorgen um ihr Erspartes. Wegen der zunächst geplanten Zwangsabgabe auf zypriotische Bankeinlagen unter 100.000 Euro hatte Merkel ihre Garantie für deutsche Sparer vergangene Woche über Regierungssprecher Steffen Seibert bekräftigt. „Es ist das Merkmal einer Garantie, dass sie gilt“, hatte er gesagt. Zypern sei ein Sonderfall.
Union bleibt weiter im Hoch
Insgesamt schadet laut Wahltrend von „Stern“ und RTL die Debatte über Zypern der Popularität der Union aber nicht. Im Vergleich zur Vorwoche konnten sich CDU/CSU um einen Prozentpunkt auf 41 Prozent verbessern. Die FDP verliert einen Punkt, würde mit fünf Prozent aber im Bundestag bleiben. Auch die Grünen verlieren in dieser Höhe und landen jetzt auf 14 Prozent. Die SPD verharrt bei 24 Prozent. Die Linkspartei legt einen Punkt auf acht Prozent zu.
Schwarz-Gelb liegt damit deutlich vor Rot-Grün. Für eine absolute Mehrheit reicht es aber nicht: Das Lager aus Union und FDP liegt mit 46 Prozent gleichauf mit SPD, Grünen und Linken.
Kein Zypern-Malus für die Sonntagsfrage
Forsa-Chef Manfred Güllner begründete im „Stern“ die hohen Werte für die Union damit, dass die Deutschen der Regierung Merkel keinerlei Schuld an der Lage in Zypern gäben. „Im Gegenteil: Sie trauen ihr weitaus eher als jeder anderen Partei zu, das Land durch die Eurokrise zu führen.“
Den SPD-Kandidaten Peer Steinbrück würden laut Güllner nur 19 Prozent der Deutschen direkt zum Kanzler wählen. Einziges Feld, wo den Sozialdemokraten Kompetenz zugebilligt werde, sei die soziale Gerechtigkeit.