Feuerwehr im Dauereinsatz
Nach weiteren Schneefällen zu Wochenbeginn hat sich die Verkehrssituation in ganz Österreich weiter zugespitzt. Auf der Westautobahn bei St. Pölten hat sich am Dienstagnachmittag eine Massenkarambolage ereignet, die ein Todesopfer forderte. In der Steiermark musste der Herzogenbergtunnel nach Unfällen gesperrt werden.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Laut der niederösterreichischen Feuerwehr kollidierten auf der A1 zwischen dem Rasthaus Völlerndorf und Loosdorf 30 bis 40 Lkws und 60 bis 70 Pkws. Ein möglicher Grund für die Massenkarambolage könnte die spiegelglatte Straße gewesen, so der Sprecher der niederösterreichischen Feuerwehr, Franz Resperger. Es müsse von einer stundenlangen Sperre ausgegangen werden.
Rettungshubschrauber und Notärzte im Einsatz
Der Unfallbereich erstrecke sich laut Stefan Spielbichler von 144 - Notruf NÖ über eine Länge von zwei Kilometern. Auch auf der Gegenfahrbahn kam es zu Kollisionen. Trotz der hohen Anzahl an beteiligten Fahrzeugen, fiel die Opferbilanz mit einem Toten und etwa zehn leicht verletzten Personen weniger schlimm aus als befürchtet. Notarzthubschrauber und -wagen sowie zehn Rettungsfahrzeuge seien im Einsatz, sagte Resperger.

APA/ÖAMTC
Die Karambolage auf der A1 ereignete sich auf schneeglatter Fahrbahn
Auf der glatten Fahrbahn soll ein 40-Tonner umgestürzt sein. Involviert war laut Resperger auch ein Autobus, in dem es jedoch keine Verletzten gegeben habe. Bei den Unfällen auf der Richtungsfahrbahn Wien blieb es Spielbichler zufolge bei Blechschäden. „Die Lenker dürften die Geschwindigkeit nicht an die Fahrverhältnisse angepasst haben“, sagt Resperger gegenüber noe.ORF.at.
„Es herrschte Panik“
Die Rettungskräfte hatten Probleme, zum Unfallort vorzudringen. Spielbichler berichtete, dass die Rettungsgasse zu Beginn überhaupt nicht funktioniert habe. Einsatzkräfte hätten ihre Autos stehen gelassen und ihren Weg zu Opfern zu Fuß fortgesetzt. „Es ist verzweifeltes Durcheinander. Es herrscht Panik bei einzelnen Autofahrern. Die Einsatzkräfte unternehmen alles, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen“, so Resperger - mehr dazu in noe.ORF.at.
Schwere Tunnelunfälle in der Steiermark
Auf den schneebedeckten und glatten Fahrbahnen kam es am Dienstag noch zu zahlreichen weiteren Unfällen. Bei zwei Unfällen in Tunnelröhren des Herzogbergtunnels auf der Südautobahn (A2) in der Steiermark kam es zu einer Massenkarambolage mit 29 Verletzten. An dem schwereren Unfall in Fahrtrichtung Kärnten waren fünf Lkws und 15 Pkws beteiligt. Die Unfälle ereigneten sich vor beiden Portalen im kärntnerisch-steirischen Packabschnitt.
Laut der Leitzentrale des steirischen Roten Kreuzes hat es 29 Verletzte gegeben, davon sechs Schwerverletzte. Die A2 war in beide Fahrtrichtungen gesperrt - mehr dazu in steiermark.ORF.at.
70 Unfälle in Niederösterreich
In Niederösterreich ereigneten sich Dienstagfrüh zwei Verkehrsunfälle mit Verletzten. Wie die Landespolizeidirektion meldete, überschlug sich auf der Ostautobahn (A4) im Gemeindegebiet von Fischamend (Bezirk Wien-Umgebung) ein Pkw. Auf der Nordautobahn (A5) verunglückte laut Polizei eine Frau mit ihrem Auto, die nur leicht verletzt ins Krankenhaus gebraucht wurde. Nach Angaben von 144 Notruf Niederösterreich wurden in dem Bundesland seit Montagfrüh 70 Unfälle gemeldet - mehr dazu in noe.ORF.at.

APA/Foto-Kerschi.at
Einsatzkräfte bei einem Unfall bei der Nordumfahrung in Steyr
Auf der Steyrer Nordumfahrung in Oberösterreich wurden am Montag bei einem Frontalzusammenstoß zwei Frauen und drei Kinder verletzt. Eine im Wrack eingeklemmte Frau musste von der Feuerwehr befreit werden. In Neumarkt im Mühlkreis kam es Dienstagfrüh zu einem tödlichen Unfall. Unfallauslöser dürfte die schneeglatte Fahrbahn gewesen sein - mehr dazu in ooe.ORF.at.
Drei Frontalzusammenstöße in Kärnten
Auch in Kärnten meldeten die Behörden sieben Verletzte und zahlreiche Totalschäden. Infolge der Fahrbahnglätte musste die Feuerwehr mehrmals ausrücken. Am Montag und Dienstagfrüh kam es auf Bundesstraßen sowie in Klagenfurt zu mehreren Zusammenstößen. Am Montagnachmittag berichteten die Behörden von einem umgekippten Sattelfahrzeug aus Ungarn. Ein weiteres Fahrzeug überschlug sich auf einer Bundesstraße, nachdem es ins Schleudern geraten war - mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Mehrere Feuerwehreinsätze im Burgenland
Im Burgenland musste die Feuerwehr seit Montagabend etwa 15-mal zu Einsätzen ausrücken, etwa zwischen Loipersdorf und Grafenschachen im Bezirk Oberwart, wo ein in einem Bach gelandeter Pkw geborgen werden musste. Laut Polizeimitteilung am Dienstag bestand im Burgenland für Lkws über 7,5 Tonnen kurzfristig weiterhin Kettenpflicht auf mehreren Landesstraßenabschnitten.
Alle Grenzübergänge von Ungarn ins Burgenland waren nach Angaben der ungarischen Polizei geöffnet, hieß es von der Landespolizeidirektion Burgenland am Dienstag. Die Autobahn M1 sei jedoch aufgrund der winterlichen Fahrbedingungen zwischen Nickelsdorf und Budapest erschwert passierbar - mehr dazu in burgenland.ORF.at.
Polizei mahnt zu Sicherheitsabständen
Die Polizei betonte einmal mehr die vorschriftsmäßige Einhaltung des Sicherheitsabstands. Viele Fahrzeuglenker sind zudem bereits auf Sommerreifen umgestiegen, was bei schneebedeckten Fahrbahnen die Bremswege verlängert. Laut ÖAMTC-Experten sollte der Wechsel nicht zu früh vorgenommen werden. So könnten mehrere Gründe dafür verantwortlich sein, dass es am Montag und Dienstag auf den heimischen Straßen zu zahlreichen Unfällen kam.
Links: