Themenüberblick

Weihnachten 2012 war sehr lukrativ

Der teure Investitionskurs zahlt sich für den weltgrößten Onlinehändler Amazon aus. Immer mehr Kunden kauften ihre Weihnachtsgeschenke online ein und fragten gleichzeitig lukrativere Dienste wie das Cloud Computing sowie E-Reader- und Tabletprodukte aus der Kindle-Familie nach. Der Gewinn schnellte im vierten Quartal des Vorjahres um 56 Prozent in die Höhe.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Amazon setzt derzeit voll auf Wachstum und investiert einen Großteil seiner Gewinne in den Aufbau neuer Geschäftsfelder. Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber gab unlängst jedoch die Vorgaben neu aus: „Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, sich zurückzulehnen und Gewinne zu saturieren. Wir müssen Geld in die Hand nehmen und investieren. Schließlich stehen wir noch am Anfang der Digitalisierung, des Webshoppings über Tablets und Smartphones sowie des Cloud Computings.“

„Wachstum zu Geld machen“

Der Betriebsgewinn im für die gesamte Branche wichtigen vierten Quartal lag bei 405 Mio. Dollar (301,5 Mio. Euro) nach 260 Mio. Dollar im Vorjahr. „Es ist mehr als erwartet. Das unterstützt die optimistische Prognose, dass Amazon sein Wachstum langfristig zu Geld machen kann“, sagte Analyst R. J. Hottovy von Morningstar.

Amazon-Chef Jeff Bezos hob die neue Beliebtheit von elektronischen Büchern hervor: „Wir sehen nun den Wandel, den wir erwartet haben.“ Das E-Book-Geschäft sei im vergangenen Jahr um 70 Prozent gewachsen. In Deutschland, wo die Dimensionen des Onlineshoppings denen in den USA hinterherhinken, bestellten Kunden am 16. Dezember, dem geschäftigsten Tag im Weihnachtsgeschäft, 3,9 Millionen Artikel. „Das sind 45 Produkte in der Sekunde“, sagte Kleber.

Gute Geschäfte mit neuen Produkten

Längst agiert Amazon aber nicht mehr nur als Onlineeinzelhändler. Mit dem Kindle ist der Konzern ins Hardwaregeschäft eingestiegen, und mit dem Tablet Kindle Fire macht er Apple Konkurrenz. Dank des Booms bei Tablets und Smartphones macht Amazon auch mit der Onlinevideothek Lovefilm und einem Streamingangebot gute Geschäfte. Das internetbasierte Cloud Computing wird neben Privatpersonen auch von Unternehmen genutzt und gilt als sehr lukrativ.

„Wir sind auf dem richtigen Weg, nach dem Shoppingerlebnis auch das Lesen, Filmeschauen und Musikhören einfacher zu machen“, setzt sich Deutschland-Chef Kleber Ziele, die an die Veränderung des von Apples iPhone initiierten Konsumentenverhaltens erinnern. Die neuen Aktivitäten wachsen schneller als die klassischen Einzelhandelsgeschäfte von Amazon.

Riesige Zentren für raschen Versand

Um die Lieferkosten zu senken und schnellere Lieferungen garantieren zu können, errichtete der Konzern neue riesige Bearbeitungszentren. In Deutschland waren es im vergangenen Jahr zwei, weltweit waren es 20 Zentren. Das war nötig, weil auch andere Einzelhändler über die Amazon-Plattform ihre Waren anbieten können. Diese Geschäfte, an denen Amazon über Gebühren verdient, standen im vierten Quartal für mehr als ein Drittel des Absatzes des Onlinemarktplatzes.

Link: