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"... und dann explodiert die Bombe"

Frederik Vedersö, Sänger von The Eclectic Moniker, im Interview mit ORF.at über lange Bärte und eine Band, die sich auf keinen Stil verpflichten will. Das Publikum, verspricht er, wird überrascht sein.

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ORF.at: Wie lässt sich der Stil der Musik von Eclectic Moniker beschreiben?

Frederik Vedersö: Also eigentlich ist es ja tatsächlich ein ziemlich eklektischer Mix. Es gibt einiges an Pop, einiges an Indie und einiges an World Music. Aber letztlich ist es vor allem Happy Music, die wir machen wollen und mit der wir das Publikum sicher auch immer ein Stück weit überraschen. Es ist (verwendet einen deutschen Ausdruck) „zusammengesetzt“.

ORF.at: Wenn man die Band live sieht, dann fällt vor allem die Dynamik des Zusammenspiels auf. Ist das Zusammenarbeiten, gerade live auf der Bühne, ein charakteristisches Zeichen der Musiker?

Bild der Band Ecletic Moniker

Daniel Buchwald

Vedersö: Für uns ist es wichtig, dass wir gute Freunde sind, und wir spielen tatsächlich gerne zusammen. Und insofern ist es fast egal, wo wir zusammen spielen, entweder im Tourbus oder auf der Bühne. Das macht uns aus, die Freude des Zusammenwerkens, und wenn wir dann auf der Bühne stehen, dann ist das wie eine Bombe, die explodiert…

ORF.at: In Dänemark war Eclectic Moniker ein großer Hype, noch bevor es überhaupt ein Album gab. Wie ist die Band in Dänemark und dann im skandinavischen Raum und auf europäischer Ebene bisher wahrgenommen worden?

Vedersö: Eigentlich sind wir noch ein sehr dänisches Phänomen. Und die Welt beginnen wir schrittweise zu erobern, etwa durch den Gig auf dem Reeperbahn-Festival. Insofern sind wir gespannt, wie man uns außerhalb von Dänemark aufnimmt.

ORF.at: Fühlt man sich als dänische Band als Teil des Nordic-Music-Hypes?

Vedersö: Ja, das kann schon sein, dass man hier im Zusammenhang mit Strömungen, die es insgesamt in Skandinavien gibt, wahrgenommen wird. Das betrifft ja nicht die Musik allein, vielleicht sogar stärker noch den Film, dass es in Europa auf dem Kontinent schon eine gewisse Vorerwartung für Strömungen aus Skandinavien gibt.

ORF.at: Das würde aber bedeuten, dass die Zuhörer beim kommenden Wien-Konzert eher überrascht sein werden, denn wenn man an Nordic Music denkt, dann mitunter schon gerne an gehobenen Elektropop.

Vedersö (lacht): Ja, das Publikum wird überrascht sein, sehr überrascht. Ich finde das gut, denn wir werden auf die Bühne gehen, und die Leute werden sich fragen, was ist denn das? Und dann werden wir beginnen, und sie werden sehr erstaunt sein, und das ist das Schöne an so einem Livegig.

ORF.at: Ein Element der Überraschung ist ja der Bart und die Haartracht des Sängers. Ist das auch Teil des eklektischen Stils - oder sind lange Bärte in Dänemark gerade Mainstream?

Vedersö: Ach, der Stil, der ist eigentlich mehr dem Zufall geschuldet. Wir haben keinen bestimmten Stil abgesprochen. Mir war einfach nach einem langen Bart. Und ich dachte, das schaut gut aus. Und so haben wir eigentlich auch den Stil der Band entwickelt…

ORF.at: Apropos: Wie ist es zum Namen der Band gekommen?

Vedersö: Also im Prinzip ist der Name Programm. Eclectic im Sinn von: Es ist zusammgestückelt aus vielen Einzelfiguren. Und Moniker, das heißt einfach Spitzname. Der Name ist wie ein Schirm für die ganze Mixtur, die wir darunter anstellen.

Das Interview führte Gerald Heidegger, ORF.at