Themenüberblick

Über 1.100 Exemplare zu sehen

Das Wiener Naturhistorische Museum (NHM) verfügt über die älteste Sammlung und gleichzeitig die derzeit größte Ausstellung von Meteoriten weltweit. Sie umfasst mehr als 7.000 inventarisierte Objekte, im neu gestalteten, erst im November wiedereröffneten Meteoritensaal sind rund 1.100 Exemplare zu sehen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Meteoriten haben Wiener Forscher offenbar schon immer besonders interessiert. Folglich begannen sie schon kurz nach der Gründung des kaiserlichen „Naturalien-Cabinets“ 1748, der Vorgängerinstitution des NHM, eine Sammlung anzulegen. Als „Gründungsmeteorit“ gilt der Eisenmeteorit „Hraschina“, der 1751 bei Zagreb in Kroatien eingeschlagen war. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Wiener Sammlung zur weltweit größten und umfangreichsten. Mit ihren Kustoden wurde sie auch zu einem der Zentren der neu entstandenen wissenschaftlichen Meteoritenkunde.

Neue Aufmerksamkeit und Ankäufe

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges kamen alle Forschungs- und Sammlungsaktivitäten in diesem Bereich zum Erliegen. Erst in den 1960er Jahren wurde die wissenschaftliche Untersuchung von Meteoriten wieder aufgenommen und verschiedene Ankäufe getätigt. Mit der Übernahme der NHM-Direktion durch Christian Köberl, einen Spezialisten für „Impakt“ genannte große Meteoriteneinschläge, erfuhr der Bereich weitere Aufmerksamkeit, wie kürzlich getätigte Ankäufe eines 2011 auf die Erde gestürzten Marsmeteoriten und eines 1976 in Tirol gefundenen Exemplars zeigen.

3-D-Simulation für Einschlag

Der Schauraum wurde allerdings während seiner Neugestaltung etwas „abgespeckt“, anstatt der zuvor über 2.000 sind nunmehr über 1.000 Exemplare in einem zeitgemäßen Rahmen zu sehen - moderne 3-D-Simulationen eines Meteoriteneinschlags auf der Erde inklusive.

Als Meteoriten werden Gesteins- und Metallbrocken bezeichnet, die aus dem Weltraum kommend auf die Erde stürzen. Die kosmischen „Eindringlinge“ erreichen dabei enorme Geschwindigkeiten von 40.000 bis 200.000 Kilometer pro Stunde. Beim Eindringen in die Atmosphäre werden sie durch die Reibung der Luft stark abgebremst und erhitzt, so dass ein Teil des Materials schmilzt bzw. verdampft.

Fast alle Meteoriten sind 4,5 Milliarden Jahre alt, also etwa genauso alt wie die Erde. Im Gegensatz zur Erde haben sie sich seither aber kaum verändert und sind damit Zeugen aus der Frühzeit des Sonnensystems. Als Hauptlieferant gilt der Asteroidengürtel, eine Ansammlung Hunderttausender Gesteinsbrocken unterschiedlichster Größe, die sich auf einer Bahn zwischen Mars und Jupiter um die Sonne bewegen. Es wurden aber auch Meteoriten auf der Erde gefunden, die vom Mond und vom Mars stammen.

Link: