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Multimilliardär Larry Ellison

Larry Ellison, Vater der jungen Filmproduzentin Megan, nimmt kein Blatt vor den Mund. Seit Jahrzehnten gilt der Gründer des Datenbankunternehmens Oracle als Enfant terrible der IT-Branche. Einst fuhr er schweres Geschütz gegen Microsoft auf, dann richtete er seine beißende Rhetorik gegen IBM und SAP.

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Das Kämpfen lernte der nach Bill Gates und Warren Buffett drittreichste Mann in den USA schon als Kind. Geboren am 17. August 1944 in New York, wurde er noch als Säugling von seiner 19-jährigen Mutter zu Verwandten nach Chicago geschickt. Die Munzinger-Biografie schreibt über ihn: „E. wuchs in Chicago in recht bescheidenen Verhältnissen auf, stellte aber früh ein lautstarkes Selbstbewusstsein zur Schau.“

Ein naturwissenschaftliches Studium brach Ellison nach dem Tod seiner Adoptivmutter vorzeitig ab. Er ging nach Kalifornien und arbeitete dort als Programmierer. Im Silicon Valley war er von 1967 bis 1977 für mehrere Firmen tätig, zuletzt entwickelte er die Software für eine Datenbank des US-Geheimdienstes CIA. Deren Name wurde zum Programm: Oracle.

Durchbruch mit relationalen Datenbanken

Zwei Jahre nach dem Start der eigenen Firma, zusammen mit Bob Miner und Ed Oates, kam der Durchbruch mit einer ersten Software für eine relationale Datenbank: Die Anordnung der Daten in Tabellen ermöglichte es, flexible Beziehungen („Relationen“) zwischen deren Feldern herzustellen und auszuwerten. Inzwischen steht das Oracle-Imperium für einen Jahresumsatz von rund 27 Milliarden Dollar (20,2 Mrd. Euro) und einem Gewinn von unterm Strich mehr als sechs Milliarden Dollar.

Mit seinem Milliardenvermögen rangiert Ellison auch persönlich regelmäßig in der „Forbes“-Liste der reichsten Amerikaner. Ein viel zitiertes Buch des Autors Mike Wilson trägt den Titel: „Der Unterschied zwischen Gott und Larry Ellison - Gott glaubt nicht, Larry Ellison zu sein.“

Gutes Gespür für Zukunftstrends

Mit der Übernahme von Sun Microsystems - gegen die ebenfalls interessierten Konkurrenten HP und IBM - ist Oracle noch stärker geworden - und nun auch im Hardware-Geschäft mit Firmenkunden dabei. Ellison, der eng mit Apple-Chef Steve Jobs befreundet war, wird ein gutes Gespür für Zukunftstrends nachgesagt. Das zeigt sich nicht nur bei der Bedeutung der sogenannten relationalen Datenbanken für die IT-Abläufe im Unternehmen, sondern auch bei der Nutzung von Software im Internet.

Ein Großteil des Oracle-Wachstums beruht jedoch auf dem Erfolg von SAP im Geschäft mit Software für eine möglichst effiziente Steuerung betriebswirtschaftlicher Abläufe. Hestermann sagt: „Das Datenbankgeschäft ist nach wie vor die große Cashcow von Oracle und die ist zu großen Teilen an den Erfolg von SAP gekoppelt.“

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