Themenüberblick

Silberweiß glänzendes Metall

Eine Obduktion des Leichnams soll nun klären, ob der 2004 verstorbene Palästinenserpräsident Jassir Arafat mit dem radioaktiven Material Polonium 210 vergiftet wurde. Polonium, ein silberweiß glänzendes Metall mit der Ordnungszahl 84 im Periodensystem, kommt in der Natur extrem selten vor - Uranerze enthalten nur maximal 100 Mikrogramm pro Tonne.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Polonium hat mehr Isotope als jedes andere bekannte Element. Derzeit sind 25 Isotope bekannt, von denen alle radioaktiv sind. Das Isotop Polonium 210 ist das am weitesten verbreitete. Es ist sehr energiereich und hat eine Halbwertszeit von rund 138 Tagen. Zum Vergleich: Plutonium hat eine Halbwertszeit von 24.110 Jahren, Uran ist erst nach 4,47 Milliarden Jahren zur Hälfte zerfallen.

Bereits kleinste Mengen extrem giftig

Bereits ein halbes Gramm Polonium kann Temperaturen von über 500 Grad Celsius erzeugen. Ein einziges Gramm Polonium 210 produziert eine Wärmeenergie von 140 Watt. Auf Lebewesen wirkt Polonium extrem giftig und kann, eingeatmet oder geschluckt, bereits im Mikrogrammbereich tödlich sein.

Besonders gefährlich ist die starke Alphastrahlung, die das radioaktive Material aussendet. Der Stoff ist über zweihundert Milliarden Mal giftiger als Blausäure (Zyanwasserstoff). Polonium ist auch stark krebserregend. Das Metall wurde 1898 vom Ehepaar Pierre und Marie Curie entdeckt. Der Name weist auf die polnische Heimat (lateinisch: Polonia) von Maria Sklodowska-Curie hin.

Link: