Erinnerungen an Bush-Wahl
Bei der US-Präsidentschaftswahl gehen wichtige „Swing-States“ wie Wisconsin und Pennsylvania laut übereinstimmenden Hochrechnungen der TV-Sender CNN und Fox News an Präsident Barack Obama. Auch in New Hampshire sieht es offenbar gut aus für Obama. Im möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaat Florida ist jedoch weiterhin alles offen - und könnte es noch länger bleiben.
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Die ersten Teilergebnisse - aufgrund äußerst knapper Wahlentscheidung viel später eintreffend als bei US-Wahlen früherer Jahre - geben Obama aber immerhin Grund zur Hoffnung. Er konnte offenbar auch Michigan für sich verbuchen: Es war erwartet worden, dass sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney in dem nördlichen Industriestaat, in dem er geboren wurde, stärker abschneidet. Obama sicherte sich auch wie erwartet die Wahlmänner in den Staaten New York und New Jersey.
Wenige hundert Stimmen Unterschied in Florida
Romney gewann dagegen etwa wie erwartet das bevölkerungsreiche Texas. Außerdem holte er Wahlmännerstimmen aus traditionell republikanisch wählenden Bundesstaaten wie Kansas, Louisiana, Nebraska, North Dakota, South Dakota und Wyoming. An halbwegs gesicherten Wahlmännerstimmen gab es vor dem Schließen der Wahllokale im Westen des Landes (4.00 Uhr MEZ) ein exaktes Patt zwischen beiden Kandidaten: Es stand 154 zu 154.
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Eine umso wichtigere Rolle kommt Florida zu: In dem schon oft wahlentscheidenden Schlüsselstaat blieb es bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Laut CNN kommen derzeit beide Kandidaten auf 50 Prozent der Stimmen, nach Auszählung des Großteils der Stimmen lagen sie bei etwa 7,3 Millionen Wählern nur 636 Stimmen auseinander. Damit wird das Szenario realistischer, dass die Wahlnacht ohne klaren Sieger zu Ende gehen könnte.
Neue „Swing-States“
Wie in Colorado und Ohio müssen auch in Florida die Stimmen per Gesetz nachgezählt werden - dort, wenn der Unterschied zwischen den beiden Kandidaten 0,5 Prozent oder weniger beträgt. Bestätigen sich die Umfragen, zeichnet sich diese Notwendigkeit ab. Damit werden Erinnerungen an das Jahr 2000 wach, als George W. Bush erst nach nochmaliger Auszählung und nachfolgendem Gerichtsentscheid zum Sieger in Florida und damit zum US-Präsidenten erklärt wurde.
Auch aus anderen „Swing-States“ wie Ohio und Virginia, die keinem Lager klar zugerechnet werden können, lagen weiterhin keine eindeutigen Trends vor, obwohl dort die Wahllokale seit Stunden geschlossen waren. Dazu kamen Staaten wie Montana, Idaho, Nevada, aber auch Missouri und Minnesota und andere mehr, in denen sich bei früheren Wahlen schnell Resultate abgezeichnet hatten - die diesmal überraschenderweise jedoch auch zu „Swing-States“ wurden, deren Resultate auf sich warten ließen.
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