Nächste Klagen eingebracht
Der Patentstreit zwischen Samsung und Apple scheint noch lange nicht zu Ende: Nach der verheerenden Gerichtsniederlage von Samsung Ende August haben beide Konkurrenten mit neuen Klagen nachgelegt.
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Apple reichte Anfang September in den USA die nächste Klage ein: Gegenstand des juristischen Streits sind nun auch die jüngsten Samsung-Produkte wie das Smartphone Galaxy S3 und das Tablet Galaxy Note 10.1, wie aus dem bei einem Gericht in San Jose im Bundesstaat Kalifornien eingereichten Dokument hervorgeht.
Strafzahlung von über einer Milliarde Dollar
Dasselbe Gericht hatte Samsung erst vor einer Woche zu einer Strafe von mehr als einer Milliarde Dollar verurteilt, weil der südkoreanische Konzern Apple-Patente für Smartphones und Tablet-PCs verletzt habe. Apple fügte seiner Klage nun vier weitere Samsung-Produkte hinzu, bei denen nach Auffassung des US-Konzerns ebenfalls Apple-Patente verletzt wurden.
Die Samsung-Produkte Galaxy S3 und Galaxy Note 10.1 hatte das südkoreanische Unternehmen erst Mitte August in den USA auf den Markt gebracht. Apple begründete die neue Klage damit, dass Samsung trotz des ersten Prozesses und der Verurteilung in der vergangenen Woche „den Markt weiterhin mit kopierten Produkten überschwemmt“. Dadurch entstünden Apple „irreparable Schäden“.
Gegenseitige Vorwürfe
„Anstatt eigene Technik und einen einzigartigen Stil für seine Smartphones und Tablet-Computer zu entwickeln, hat sich Samsung entschieden, Apples Technologie, Schnittstellen und innovativen Stil zu kopieren“, hieß es in einer Apple-Mitteilung.
Samsung holte dann zum verbalen Gegenschlag aus. „Apple zieht es weiterhin vor, Rechtsstreitigkeiten auszufechten statt sich dem Wettbewerb zu stellen“, meinten die Südkoreaner in ihrer Stellungnahme. Apple schränke mit seinem Verhalten die Auswahl für die Konsumenten ein.
Samung geht gegen neues iPhone vor
Zudem kündigte der südkoreanische Konzern an, man werde seine Patente auf den schnellen LTE-Datenfunk gegen das diese Woche vorgestellte iPhone 5 einsetzen. Samsung Electronics habe beschlossen, sofortige rechtliche Schritte gegen Apple einzuleiten, hieß es von dem Unternehmen. „Die Länder in Europa und sogar die USA - Apples Heimatmarkt - sind unsere vorrangigen Ziele.“
Samsung hatte bereits zuvor mit Klagen gedroht, falls man das neue iPhone LTE unterstützen sollte. Apple wiederum kauft für sein neues iPhone künftig wohl weniger Speicherchips von seinem wichtigsten Lieferanten und Konkurrenten Samsung.
Klagen rund um den Erdball
Apple und Samsung tragen ihren Patentstreit in zahlreichen Ländern der Welt aus. Die Gerichte kommen dabei zu unterschiedlichen Urteilen. Während Samsung in Kalifornien eine Niederlage einfuhr, erzielte der Konzern einen Erfolg in Japan. Ein Bezirksgericht in Tokio wies dabei den Vorwurf Apples zurück, sein Mitbewerber habe seine Technologie für eigene Produkte kopiert.
Darüber hinaus ist Samsung mit Vorwürfen von Kinderarbeit in seinen chinesischen Fabriken konfrontiert. Der „Spiegel“ berichtete unter Berufung auf einen Report der in New York ansässigen Nichtregierungsorganisation (NGO) China Labor Watch über diverse Missstände in sechs firmeneigenen Samsung-Fabriken in China. In drei der untersuchten Fabriken soll demnach sogar Kinderarbeit weit verbreitet sein.
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