Nicht einmal die Hälfte eingenommen
Trotz ausbleibender Gelder haben die Vereinten Nationen (UNO) ihren Spendenaufruf für Syrien fast verdoppelt. Nach 180 Millionen Dollar im Juli erklärte die UNO am Freitag 347 Millionen Dollar (270 Mio. Euro) zum Spendenziel. Der Grund sei, dass sich die Zahl der Hilfebedürftigen seit Juli verdoppelt habe: Jetzt seien 2,5 Millionen Menschen in Not.
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Allerdings hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon erst vor wenigen Tagen geklagt, dass nicht einmal die Hälfte der bisher angeforderten 180 Millionen Euro gekommen seien. Die Spendenaufrufe richten sich an alle 193 UNO-Länder, sie sind aber nicht verpflichtend. Bei Katastrophen mit großem Medienecho - etwa dem Erdbeben in Haiti im Jänner 2010 - kommen die erwarteten Summen in der Regel zusammen, ansonsten bleiben die meisten Aufrufe unterfinanziert.
Nahrung, Hygiene und Medikamente
Nach Angaben der UNO sind innerhalb Syriens mehr als 1,2 Millionen Menschen vertrieben, mehr als die Hälfte seien Kinder. Fast eine Viertelmillion Syrer sei in die Nachbarländer geflohen. Allein im August seien es 100.000 gewesen. Aber auch Menschen, die noch in ihren Dörfern und Städten ausharren, brauchten Hilfe.
Besonders wichtig seien Nahrung und sauberes Wasser, sanitäre Anlagen, Medizin und Unterkünfte. Die Zahl der Toten seit Beginn der Niederschlagung der Proteste vor eineinhalb Jahren gibt die UNO mit „mehr als 18.000“ an. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sollen bereits mehr als 26.000 Menschen getötet worden sein.
UNHCR verdoppelt Hilfe
Angesichts der zunehmenden Zahl syrischer Flüchtlinge stockt auch das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) seine Hilfen für die innerhalb Syriens vertriebenen Menschen auf. Die Hilfen würden auf 41,7 Millionen Dollar (etwa 33 Mio. Euro) mehr als verdoppelt, teilte die Organisation am Freitag in Genf mit. Die finanzielle Hilfe für die Vertriebenen ist unabhängig von den Hilfsgeldern für die Menschen, die aus dem Land in benachbarte Staaten geflüchtet sind.
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