Diplomaten werden abgezogen
Kanada hat alle diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen und das Land auf die Liste der Staaten gesetzt, die „den Terrorismus unterstützen“. Wie der kanadische Außenminister, John Baird, und der Minister für öffentliche Sicherheit, Vic Toews, am Freitag mitteilten, wurden diese Maßnahmen zudem für Syrien beschlossen. Teheran warf Kanada vor, es sei „extremistisch“ und von Israel gesteuert.
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Baird gab zunächst die Schließung der kanadischen Botschaft im Iran und die Ausweisung aller noch in Kanada akkreditierten iranischen Diplomaten bekannt. Er begründete die Maßnahmen mit einer „steigenden Militärhilfe“ Teherans für die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Einige Stunden später präzisierte er in einer gemeinsamen Erklärung mit Toews, dass auch Syrien auf die Liste der „Terrorunterstützer“ gesetzt worden sei.
„Kanada ist entschlossen, gegen den internationalen Terrorismus zu kämpfen und die Verantwortlichen für Terrorakte sowie ihre Unterstützer zu zwingen, für ihre Taten geradezustehen“, erklärte Baird. Toews erklärte, der Kampf gegen den Terrorismus sei „eine Priorität“ für die kanadische Regierung.
Iran „größte Bedrohung für den Frieden“
Der Iran halte sich nicht an die UNO-Resolutionen zu seinem umstrittenen Atomprogramm, stachele zum „Genozid“ gegen Israel auf und unterstütze „terroristische Gruppen“, erklärte Baird.
„Kanada sieht in der iranischen Regierung heute die größte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in der Welt“, fügte er hinzu. Kanadas gesamtes diplomatisches Personal habe den Iran bereits verlassen. Die 17 iranischen Diplomaten in Ottawa seien aufgefordert worden, das Land innerhalb von fünf Tagen zu verlassen.
Iran kündigt Vergeltung an
Der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast warf der kanadischen Regierung vor, sie sei „extremistisch“ und stehe „unter dem Einfluss des zionistischen Regimes“, also Israels.
Teheran werde auf die Maßnahmen Kanadas „angemessen reagieren“, kündigte der Sprecher laut der Nachrichtenagentur Isna an. Er warf Ottawa vor, in der Vergangenheit „einseitige illegale Maßnahmen“ gegen den Iran ergriffen zu haben - darunter Sanktionen gegen die iranische Zentralbank und das Einfrieren von Bankkonten iranischer Staatsbürger.
Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte, Washington sei von Kanada im Vorfeld über die Entscheidung informiert worden. „Wir wollen, dass sich uns jedes Land dabei anschließt, den Iran zu isolieren“, sagte er. „Es gibt verschiedene Arten, dies zu tun.“
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