Imagewandel entgleist
Prinz Harry ist nach seinem Urlaub in Las Vegas nach London zurückgekehrt: Die Partylaune dürfte der Nummer drei der britischen Thronfolge jedoch vergangen sein. Nachdem Nacktfotos von ihm bei einer privaten Party in einem Hotel im Internet die Runde machten, muss der Prinz mit einer Standpauke der Queen rechnen.
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Das Königshaus zeigte sich wütend über die Fotos und deren Veröffentlichung. Laut der Klatschseite TMZ.com, die die Fotos von Prinz Harry als Erste veröffentlichte, richtet sich der Ärger aber nicht nur gegen den Prinzen selbst, sondern wohl vor allem auch gegen seine Begleiter und seine Sicherheitsleute. Harry und zwei Freunde, mit denen er zuvor gefeiert und getrunken hatte, beschlossen laut TMZ.com, ein paar Frauen, die sie zuvor kennengelernt hatten, in die VIP-Suite des Prinzen einzuladen.
Sicherheitsleute griffen nicht ein
Das Problem: Harrys Begleiter verlangten von den Frauen nicht, ihre Smartphones abzugeben. Als die Party wilder wurde, hätten mehrere Mädchen zu fotografieren begonnen - die „Aufpasser“ des Prinzen hätten aber nicht eingegriffen, sondern vielmehr selbst die Party genossen. Selbst als sich der Prinz im Zuge der Party auszog und die Anwesenden weiter fotografierten, unternahmen die Sicherheitsleute nichts.
Ein Vertreter der Polizei wies die Vorwürfe allerdings gegenüber dem „Telegraph“ zurück: „Sicherheitsleute, die Vertreter des Königshauses begleiten, sind da, um den Prinzen vor Gefahren zu schützen. Sie sind aber nicht dafür da, sein Leben zu reglementieren.“
Comeback des „Partyprinzen“
Die Fotoaffäre ist auf jeden Fall ein Rückschlag für die Bemühungen des Königshauses, das Image Harrys vom „Partyprinzen“ hin zu einem seriösen Vertreter der Monarchie zu wandeln. Der Prinz, der 2005 etwa auf einer Kostümparty in einer Nazi-Uniform aufgetreten war, ist bekannt für Eskapaden. Im letzten Jahr war der 27-Jährige dagegen bei zahlreichen königlichen Veranstaltungen mit mehreren Würdenträgern aufgetreten, zuletzt etwa bei den Olympischen Spielen und dem diamantenen Thronjubiläum der Queen. Im Frühjahr hatte Prinz Harry seine erste offizielle Soloreise nach Übersee absolviert und dabei unter anderem Brasilien und Jamaika besucht.
Appell an heimische Medien
Das Königshaus appellierte eindringlich an alle britischen Medien, die Fotos nicht zu veröffentlichen. Zugleich wandte sich der Palast an die britische Medienbehörde. Interessant ist der Fall auch aus medienpolitischer Sicht: Es ist eine der ersten großen royalen Skandalstorys seit dem Bekanntwerden des Abhörskandals rund um das in der Folge eingestellte Boulevardblatt „News of the World“ von Tycoon Rupert Murdoch.
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