Kampf gegen Brände zieht sich hin
Die Brände auf der spanischen Kanaren-Insel La Gomera sind zwar eingedämmt - nach Angaben der Behörden loderten kaum noch offene Flammen. Allerdings war die Glut auf dem Boden noch nicht unter Kontrolle. Im Garajonay-Nationalpark versuchten die Löschmannschaften mit Hilfe von Schneisen zu verhindern, dass sich der verheerende Brand weiter ausbreitet.
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Ein Teil der Löschflugzeuge, die auf La Gomera im Einsatz waren, wurde abgezogen, auch wenn die Gefahr noch nicht vollsdändig gebannt ist. „Das kann noch Wochen dauern“, sagte die Umweltbeauftragte der Inselverwaltung, Ventura del Carmen Rodriguez, nach spanischen Medienberichten. „Nach Angaben der Experten hält sich die Glut unter der Erdoberfläche verborgen. So ein Feuer ist schwer zu löschen.“

APA/EPA/Miguel Calero
Behörde: „Das kann noch Wochen dauern“
Der Nationalpark im Herzen der Insel werde bis zu 100 Jahre benötigen, um sich von den Schäden zu erholen, sagte Parkdirektor Angel Fernandez. Wegen seiner einzigartigen Vegetation gilt der Park als ein ökologisches Juwel Spaniens und ist von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Der vor gut zwei Wochen ausgebrochene Waldbrand habe von der gesamten Parkfläche von knapp 4.000 Hektar etwa 900 zerstört.
„Werk von Umweltterroristen“
In der Madrider Zeitung „El Pais“ (Samstag-Ausgabe) nannte Fernandez das Feuer das „Werk von Umweltterroristen“. Ein Teil der Löschflugzeuge, die auf La Gomera im Einsatz waren, wurde inzwischen abgezogen. „Die Täter haben seit Mai immer wieder versucht, Brände zu legen“, sagte Fernandez. „Bisher hatte man die Brandherde rechtzeitig löschen können, aber nun haben die Täter ihr Ziel erreicht.“
„Allerdings sind die schönsten Stellen des Nationalparks und die am üppigsten bewachsenen Landschaften erhalten geblieben“, sagte Fernandez. Die Polizei vermutete laut einem Bericht der Zeitung „Canarias7“, dass möglicherweise eine organisierte Gruppe die Feuer gelegt haben könnte. In diesem Jahr seien auf La Gomera mehr als 20 Brandherde aufgetaucht, berichtete das Blatt. Eine Hypothese der Ermittler laufe darauf hinaus, dass die Brände die Polizei ablenken sollten, damit an anderen Stellen der Kanaren Drogen an Land gebracht werden könnten.
Appell der Bürgermeister
Die Bürgermeister der wichtigsten Inselorte forderten die Regierung der Kanaren und die spanische Zentralregierung auf, einen Plan zur Wiederbelebung der Wirtschaft auf La Gomera zu erstellen. „Die Bilder von den verbrannten Wäldern und die Umweltschäden im Garajonay-Nationalpark, unserem Naturjuwel, haben dem Tourismus einen enormen Schaden zugefügt“, sagten sie in einer Erklärung.
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