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Teurer Treibstoff als Ursache

Hohe Treibstoffpreise haben der irischen Fluglinie Ryanair im ersten Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch gebracht. Zwischen April und Juni erzielte das Unternehmen einen Überschuss von 99 Mio. Euro und damit um 29 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ryanair verdiente weniger, als Analysten erwartet hatten.

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Mit insgesamt 22,5 Mio. Passagieren von April bis Juni waren um sechs Prozent mehr Gäste mit Ryanair unterwegs als noch ein Jahr zuvor. Der um elf Prozent auf 1,3 Mrd. Euro gestiegene Umsatz konnte die höheren Belastungen nur teilweise ausgleichen.

„Ausblick verhalten“

Auch die nächsten Monate dürften angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung in Europa nicht besser sein, zeigte sich Ryanair-Chef Michael O’Leary bei der Präsentation der Zahlen Ende Juli überzeugt: „Unser Ausblick für das laufende Jahr bleibt verhalten.“

Für den Gewinnrückgang machte er die stark gestiegenen Kerosinpreise verantwortlich. Die Treibstoffkosten stiegen für die Fluglinie um mehr als ein Viertel auf 544 Mio. Euro. Zwar hat sich Ryanair für dieses Jahr schon den Großteil seines Kerosinbedarfs zu festen Preisen gesichert. Das Preisniveau liegt allerdings um gut ein Fünftel höher als ein Jahr zuvor.

Kampfpreise an neuen Standorten

O’Leary rechnet damit, dass der um Sondereinflüsse bereinigte Überschuss im Geschäftsjahr 2012/2013 auf 400 bis 440 Mio. Euro sinken wird. Die schwache Wirtschaftsentwicklung in der Europäischen Union dürfte eine Anhebung der Ticketpreise erschweren. Zuletzt stiegen die Ticketpreise bei Ryanair im Schnitt um vier Prozent.

Zudem versucht die Fluglinie Fluggäste an neu eröffneten Standorten wie etwa in Dänemark, Spanien und Polen mit Kampfpreisen anzulocken. Während hier weniger Geld eingenommen wurde, musste Ryanair zugleich auf Flügen nach und aus Spanien höhere Flughafengebühren zahlen. Im Geschäftsjahr 2011/2012 hatte die Gesellschaft ihren Gewinn dank eines Sondererlöses noch um die Hälfte auf 560 Mio. Euro gesteigert. Auch ohne Sondereffekte war der Überschuss noch um ein Viertel auf 503 Mio. Euro gestiegen.

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