Themenüberblick

Quote weit unter Erwartungen

Viele Autofahrer in Deutschland scheuen noch immer das umstrittene E10-Benzin. Mit einem Anteil von 13 Prozent am gesamten Benzinmarkt bleibe der Absatz von Super E10 bisher hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, erklärte der Autofahrerclub ADAC kürzlich in München. Geplant waren 90 Prozent, um die Bioquote zu schaffen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die anfängliche Unsicherheit vieler Autofahrer zur Verträglichkeit des neuen Biokraftstoffs sei inzwischen der Sorge um dessen Nachhaltigkeit gewichen. „Viele Menschen machen sich Gedanken, ob sie mit E10 nicht der Artenvielfalt schaden oder den Hunger in Ländern der Dritten Welt fördern“, sagte ADAC-Präsident Peter Meyer.

Damit E10 einen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes leisten könne, müsse das Vertrauen der Verbraucher hergestellt werden. Seit Anfang 2011 wird an deutschen Tankstellen Super E10 angeboten. Es enthält mit zehn Prozent Bioethanol doppelt so viel Biokraftstoff wie herkömmliches Superbenzin. Die Einführung soll dem Klimaschutz dienen, da durch die Biokraftstoffe der Verbrauch von Erdöl verringert werden soll.

35 Prozent weniger Treibhausgase

Biokraftstoffe müssen mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase verursachen als fossile Kraftstoffe, und zwar gemessen am gesamten Prozess - vom Mais-, Rüben- oder Weizenanbau auf dem Acker über alle Transporte und die Produktion. E10 soll dazu beitragen, die von der EU-Kommission geforderten Absatzquoten für Biosprit zu erreichen.

Allerdings lehnten viele Autofahrer anfangs den neuen Sprit vor allem aus Sorge um ihren Wagen ab. 93 Prozent aller Benzinautos vertragen den Biosprit, aber nur rund drei Millionen Autos werden damit derzeit betankt, obwohl das Superbenzin inzwischen an fast allen der über 14.000 Tankstellen in Deutschland zu bekommen ist.

Link: