Dank Technik ständig erreichbar
Viele Beschäftigte können auch im Urlaub nicht richtig abschalten. Fast die Hälfte der Arbeitnehmer arbeitet im Urlaub bis zu drei Stunden pro Tag. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens Regus unter mehr als 16.000 Befragten in über 80 Ländern.
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20 Prozent der Befragten haben sogar vor, über drei Stunden pro Urlaubstag mit beruflichen Tätigkeiten zu verbringen, statt am Pool zu entspannen und Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Möglich machen die ständige Verfügbarkeit Smartphone & Co. Mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer will elektronische Geräte auch im Urlaub in der Nähe haben und nicht vollständig ausschalten.
„Die Entwicklung der technischen Geräte bringt die Möglichkeit mit sich, immer mit dem Arbeitsumfeld verbunden zu sein - damit erliegt man leicht der Versuchung, laufend die E-Mails zu checken und Dinge zu erledigen, die sich daraus ergeben“, so Alisa Kapic, Country Manager Austria bei Regus.
Spitzenreiter China
Besonders verbreitet ist der Arbeitseifer der Studie zufolge in China. Dort widmen sich 44 Prozent der Berufstätigen selbst in ihrer Freizeit mehr als drei Stunden lang täglich dem Job. In Indien tun das 27 Prozent, in Japan 21 Prozent und in den USA 17 Prozent.
Gegenmaßnahmen gefordert
Da es für Arbeitnehmer aber wichtig sei, zwischendurch komplett abschalten zu können, ortet Regus bei den Unternehmen dringenden Handlungsbedarf. Verstärkt angeboten werden müssten demnach „dringend Lösungen, um die Effizienz und Produktivität ihrer Mitarbeiter zu erhöhen und diese gleichzeitig davor bewahren, in ihrer Freizeit zu arbeiten“. Durch flexiblere Arbeitsbedingungen und kürzere Anfahrtswege könnten Mitarbeiter demnach nicht nur effizienter werden, sondern sich im auch wirklich erholen, gibt sich Regus überzeugt.
Für eine handyfreie Freizeit will sich mittlerweile auch die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) einsetzen. Gewerkschaftschef Wolfgang Katzian kritisierte, dass es nicht sein könne, dass Menschen jederzeit auf Knopfdruck aktivierbar sein müssen.
Die Deutsche Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat erst vor kurzem eine deutliche Trennung von Arbeit und Freizeit gefordert. „Es muss ganz klare Regeln innerhalb eines Betriebes geben, was Handykultur, Mailverkehr angeht. Diese Regeln müssen vom Arbeitgeber gesetzt werden, aber auch von den Beschäftigten gelebt werden“, sagte sie.
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