Themenüberblick

Ministerium um Beruhigung bemüht

Ein für das Land beispielloser Stromausfall hat auch am Dienstag in Indien weiter für chaotische Zustände gesorgt. Die Zahl der Betroffenen stieg laut Medienberichten auf rund 670 Millionen. Aus diesem Grund stand etwa für die „Times of India“ außer Frage, dass man es mittlerweile mit dem bisher „weltgrößten Blackout“ zu tun habe.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Vom Energieministerium wurde am Dienstag zwar beteuert, dass zwei der insgesamt drei betroffenen Stromnetze wenigstens teilweise wieder repariert worden seien und zumindest die Grundversorgung etwa in der Hauptstadt Delhi wiederhergestellt werden konnte. Von Normalzustand konnte in den insgesamt 22 betroffenen indischen Bundesstaaten und Unionsterritorien dennoch weiter nicht die Rede sein. Zu massiven Behinderungen kam es unter anderem auf den Straßen und im Bahnverkehr.

Mega-Stau auf einer Straße

AP/

Kilometerlange Staus wurden etwa aus Delhi gemeldet. Auf den Hauptverkehrsadern im Großraum der 16-Millionen-Metropole herrschte stundenlang größtenteils Stillstand, nachdem auch Ampeln und Verkehrsleitsysteme dem Blackout zum Opfer gefallen waren. Allein in Delhi waren laut der Nachrichtenagentur INAS 4.000 Polizisten eingesetzt, um den Verkehr zu regeln.

Handgeschriebener Informationszettel über den Stromausfall außerhalb einer U-Bahn-Station

AP/Manish Swarup

Vom Stromausfall betroffen war auch die Delhi Metro. Zahllose Menschen, die zum Teil via handgeschriebene Zettel über die Situation aufgeklärt wurden, suchten laut „Times of India“ vor den U-Bahn-Stationen vergeblich um alternative Fortbewegungsmittel. Krankenhäuser, Geschäfte und Büros mussten Notstromgeneratoren anstellen. Der internationale Flughafen wurde ebenfalls von Generatoren versorgt. Der Flugverkehr selbst war nicht betroffen.

Reisende warten auf einen Zug

AP/Rajesh Kumar Singh

Im Gegensatz dazu standen zahlreiche Bahnverbindungen am Dienstag still. Berichtet wurde von Hunderten hängengebliebenen Zügen, die zum Teil mit Dieselloks zumindest in die nächstgelegenen Bahnhöfe gebracht werden konnten. Nicht nur in Delhi strandeten zahllose Passagiere.

Viele Menschen in einem Bahnhofsgelände

AP/Bikas Das

Ähnliche Bilder gab es beispielsweise auch vom Sealdah-Bahnhof im westbengalischen Kalkutta. Insgesamt sei laut Medienberichten in zumindest acht indischen Bundesstaaten auch auf den Bahnlinien der Strom ausgefallen.

Ein Frisör arbeitet bei Kerzenlicht

AP/Bikas Das

Noch nicht abschätzen lassen sich derzeit die wirtschaftlichen Auswirkungen. Außer Frage steht, dass der Blackout bei den Energieversorgern nicht folgenlos bleiben dürfte. Von der staatlichen Power Grid Corporation wurde am Dienstag bei der betroffenen Bevölkerung um Verständnis für die entstandenen Unannehmlichkeiten gebeten.

Häuser bei Dunkelheit

Bikas Das

Zudem wolle man so schnell wie möglich der laut BBC am Dienstag noch „unklaren“ Ursache der Stromausfälle auf den Grund gehen und damit verhindern, dass neuerlich in halb Indien der Strom ausgeht.

Links: