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Seit 35 Jahren in Österreich

Mit 180 Filialen, 8.500 Beschäftigten und einem Umsatz von 515 Millionen Euro ist die Fast-Food-Kette McDonald’s der größte Franchise-Geber hierzulande. Etwa zwei Drittel der Filialen gehören nicht McDonald’s selbst, sondern werden von selbstständigen Unternehmern, den Franchise-Nehmern, unter der Dachmarke des US-Konzerns geführt.

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Den Rest besitzt der Konzern selbst. Die konzerneigenen Restaurants dienen laut Pressesprecherin Ursula Riegler unter anderem zur Ausbildung von Nachwuchskräften und zum Testen von Innovationen. Seit mittlerweile 35 Jahren ist die US-amerikanische Kette in Österreich aktiv, die erste Filiale wurde im Juli 1977 am Schwarzenbergplatz in Wien eröffnet. Seither ist das Unternehmen dank seiner Franchise-Philosophie rasant gewachsen.

50 Partnerunternehmer

Durchschnittlich führt ein Franchise-Nehmer der Fast-Food-Kette zwei bis drei Restaurants - laut Riegler gibt es aber auch Besitzer von mehr als zehn Restaurants. In Summe hat das Unternehmen 50 Franchise-Partner - diese Zahl möchte man trotz angestrebter Expansion von fünf bis zehn Filialen pro Jahr in etwa beibehalten, sprich jene Partner, die nur eine Filiale oder mehr führen, dazu bringen, mehr zu übernehmen.

Die erste österreichische McDonald’s-Filale auf dem Schwarzenbergplatz (1977)

McDonald’s Österreich

Fassade und Logo haben sich seit 1977 etwas verändert - die Filiale am Schwarzenbergplatz gibt es aber nach wie vor

Der Franchise-Vertrag wird in der Regel über 20 Jahre abgeschlossen. Manche Partner seien tatsächlich seit 30 Jahren dabei - und langsam trete nun die nächste Generation in den Vordergrund - es gibt laut Riegler Gespräche mit Kindern von Noch-Franchise-Nehmern über die Fortführung der Partnerschaft. Für Riegler liegen die Vorteile dieser Struktur im Interview mit ORF.at klar auf der Hand: Der Franchise-Nehmer hat die Sicherheit einer großen Marke, und McDonald’s profitiert vom Innovationsgeist und dem Eigenengagement der Franchise-Nehmer sowie dass diese in der Regel in ihrer Umgebung gut verankert sind.

Betreiber wählt aus einem Dutzend Designsets

Die Verantwortungsgebiete sind klar verteilt: Die Standortentscheidung liegt beim Mutterunternehmen selbst - McDonald’s pachtet, kauft oder mietet das jeweilige Grundstück und ist für die Errichtung des Gebäudes zuständig. Gemeinsam mit dem Franchise-Partner wird dafür ein Konzept entwickelt. Dieser wiederum ist für die Einrichtung und Mitarbeitereinstellung zuständig. Wobei in Designfragen strenge Vorgaben herrschen - der Franchise-Nehmer kann laut Riegler aus etwa einem Dutzend verschiedenen Designsets aussuchen.

Die Grundprinzipien sind dabei immer dieselben: Klare Formen, dunkle Farben und hochwertige Materialien wie Holz und Leder. Einheitlich ist - zumindest österreichweit - auch das Essensangebot. Der Kunde merkt in der Regel nicht, dass er genau genommen in unterschiedlichen Unternehmen speist.

McDonald’s verdient an Pacht und Umsatz

Zusätzlich zu den Investitionskosten am Beginn des Vertragsverhältnisses zahlt der Franchise-Nehmer McDonald’s monatliche Pacht, gibt fünf Prozent des Umsatzes ab und verpflichtet sich, weitere fünf Prozent des Umsatzes für Werbung, Absatzförderung und Public Relations auszugeben. Umbauten und Weiterentwicklungen werden kofinanziert.

Geschäft macht McDonald’s längst nicht nur mit bekannten Produkten wie BigMac und Cheeseburger - denn 70 bis 80 Prozent der Lebensmittel, die in österreichischen Filialen angeboten werden, wurden auch hierzulande entwickelt (und zum Teil dann ins Ausland importiert). Vorzeigebeispiel sind die Wraps, die aus Österreich kommen und mittlerweile in 40 Ländern auf dem Speiseplan der Fast-Food-Kette stehen. Auch die Frühstücksprodukte sind größtenteils heimisch entwickelt.

Petra Fleck, ORF.at

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