„Rasch zurechtgefunden“
Auf dem Flughafen Wien-Schwechat hat am Dienstag in den frühen Morgenstunden ein neues Zeitalter begonnen. Der Skylink, der erst vor wenigen Tagen in „Check-in 3“, umbenannt wurde, ist in Betrieb gegangen.
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Anders als zunächst berichtet gingen die „Premieren“ in den frühen Morgenstunden nicht wie geplant jeweils mit Maschinen der Austrian Airlines (AUA) über die Bühne. Denn ein EasyJet-Flug aus London-Gatwick kommend landete bereits kurz nach Mitternacht. „Das ist ja der Skylink. Seit wann ist der offen?“, meinte eine Reisende bei der Ankunft überrascht.
Ursprünglich sollte der Billigflieger bereits Montagabend gegen 21.00 Uhr in Wien landen und die Passagiere im alten Terminalbereich abgefertigt werden. Wegen des starken Flugverkehrs rund um das Queen-Jubiläum in London gab es aber gleich eine mehrstündige Verspätung in Gatwick. Als der EasyJet dann nach Mitternacht in Wien ankam, hatte man die Terminals offenbar bereits geändert.
„Sie sind die Allerersten“
Für die Passagiere gab es zwar - anders als für die ersten offiziellen AUA-Passagiere - keinen 300-Euro-Scheck, „wir wurden aber mit den Worten ‚Sie sind die Allerersten‘ freundlich empfangen“, berichtete ein Fluggast.
Die Schalter in der Abflughalle wurden gegen 3.00 Uhr erstmals geöffnet. Bereits gegen Mitternacht hätten sich die ersten Passagiere eingefunden, teilte ein AUA-Mitarbeiter mit. Sie hätten sich „rasch zurechtgefunden“, bestätigten Fluggäste auf dem Weg nach Karpathos.

APA/Helmut Fohringer
Check-in im eben eröffneten Skylink
Lob der Passagiere
Dienstagfrüh schien es auf dem nun erweiterten Flughafen Wien nur zufriedene Gesichter zu geben. Bei Tagesanbruch, wenige Stunden nach der Inbetriebnahme von „Check-in 3“, sah es gar schon nach „Business as usual“ aus.
Der neue Terminal sei „wunderbar“ und „sehr schön“, meinte ein aus Ägypten zurückgekehrtes Paar. Die Ankunft im „Check-in 3“ sei keine Überraschung gewesen. „Wir haben es in der Zeitung gelesen“, gaben sich die Urlauber informiert. Das galt freilich nicht für alle Passagiere. „Deshalb haben wir Sekt bekommen“, meinte ein auf den Abflug nach Karpathos wartender Mann, darüber aufgeklärt, dass er zu den ersten Fluggästen im neuen Terminal zähle. Seine Zigarette in einer der großzügigen Raucherlounges genoss er jedenfalls und bezeichnete die Erweiterung als „schön geworden“.
„Check-in“ statt „Terminal“ und „Skylink“
Mit der Inbetriebnahme der Erweiterung gelten auf dem Flughafen neue Bezeichnungen in der Beschilderung. Terminal 1 ist nunmehr „Check-in 1“ (Schalter 150 bis 199), Terminal 1A heißt „Check-in 1A“ (Schalter 111 bis 132), Terminal 2 ist zum „Check-in 2“ (Schalter 201 bis 299) geworden und „Skylink“ zum „Check-in 3“ (Schalter 301 bis 399) mit u. a. den neuen Gates F und G, der neuen zentralen Sicherheitskontrolle mit 15 Sicherheitsstraßen und der ebenfalls neuen zentralen Ankunftshalle.

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Eine der Sitzinseln mit wartenden Passagieren
Die bestehende Terminal- und Betriebsfläche auf dem Airport hat sich mit Dienstag um 150.000 Quadratmeter verdoppelt. Der Flughafen erwartete am ersten Betriebstag etwa 37.000 Passagiere im Skylink bzw. „Check-in 3“, der auch das „neue Zuhause von Austrian Airlines“ ist.
„Eingreiftruppe“ bei Problemen
Bei der Eröffnung zeigten sich die Flughafen-Vorstände Julian Jäger und Günther Ofner betont optimistisch für die Zukunft des Airports. Kleinere „Kinderkrankheiten“ könne es beim Skylink durchaus geben, räumten sie ein. Doch man habe sich monatelang auf die Inbetriebnahme vorbereitet. Zudem gebe es eine „schnelle Eingreiftruppe“, um kleine Mängel rasch beheben zu können.
Ofner wies im Gespräch mit der APA darauf hin, dass es auf dem Flughafen auch weiter Baustellen geben werde. So werde etwa die alte Ankunftshalle unmittelbar abgebrochen. Darunter liegt der Bahnhof, der erweitert werden müsse. „Check-in 1“, der bisherige Terminal 1, werde bis Ende 2012 umgebaut.
Im Herbst solle entschieden werden, ob „Check-in 2“, bisherig Terminal 2 und ältester Teil des bestehenden Flughafens, „neu gebaut oder revitalisiert“ werde. Diesbezüglich werde es eine „ausführliche Diskussion“ geben. 2015/16 solle der Flughafen jedenfalls gänzlich „in neuem Glanz erstrahlen“, gab sich Ofner auch diesbezüglich optimistisch. Beim nun eröffneten Skylink gibt es nicht nur Ermittlungen der Staatsanwaltschaft: Das Projekt hatte sich gleich um mehrere Jahre verzögert.
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