Rebellen wollen Anschlag verübt haben
Das Schicksal des Schwagers von Syriens Staatschef Baschar al-Assad, Asif Schawkat, sorgt in Syrien weiter für Spekulationen. Vizeverteidigungsminister Schawkat sei vergiftet und am Mittwoch in seinem Dorf Madhale in der Provinz Tartus beerdigt worden, schrieben Aktivisten auf der Website der syrischen Revolution.
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Schawkat, der Ehemann von Assads Schwester Buschra, soll bereits am Samstag einem Giftanschlag zum Opfer gefallen sein, behauptete eine Gruppe, die sich selbst als Brigade der „Freien Syrischen Armee“ in Damaskus bezeichnet. Fünf weitere hochrangige Angehörige des Sicherheitsapparates, unter ihnen Verteidigungsminister Daud Radschiha, würden im Krankenhaus behandelt. Der Widerstandsgruppe sei es gelungen, ihnen Gift in die Getränke zu mischen.
Bekennervideo: Zwei Monate lang überwacht
In einem internen Internetgesprächskreis der „Union der Koordinationskomitees der syrischen Revolution“ hieß es am Mittwoch: „Wir können bestätigen, dass Asif Schawkat, der Schwager des Präsidenten, tot ist.“ In einem Bekennervideo hieß es, Regimegegner hätten die Männer zwei Monate lang überwacht. Erst dann sei es ihnen gelungen, Gift in ihre Getränke zu mischen. Ein ehemaliger hochrangiger Offizier sagte, der Tod von Schawkat sei ein schwerer Schlag für das Regime, da der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Schwager im Sicherheitsapparat mehr Unterstützung genossen habe als der Präsident.
In Bevölkerung verhasst
Der Fernsehsender al-Arabija berichtete unter Berufung auf Aktivisten, dass in dem Dorf schwarze Fahnen zum Zeichen der Trauer wehten. Die syrischen Behörden reagierten zunächst nicht auf die Berichte. Als ehemaliger Militärgeheimdienstchef und früherer stellvertretender Generalstabschef für Sicherheitsangelegenheiten gilt Schawkat bei der syrischen Opposition als eine der meistgehassten Persönlichkeiten innerhalb der Regierung.
Gerüchte über seinen Tod waren erstmals durch ein am Sonntag ausgestrahltes Video aufgekommen. Darin war ein Mann vor der Flagge der syrischen Opposition zu sehen, der sich zum Mord an sechs ranghohen syrischen Beamten bekannte, darunter Schawkat. Einige der vermeintlich getöteten Beamten meldeten sich jedoch daraufhin persönlich zu Wort, um die Berichte über ihren Tod zurückzuweisen. Von Schawkat gab es indes kein Dementi. Der 1950 geborene Schawkat ist oder war mit Assads Schwester Buschra verheiratet. Er soll Berichten zufolge jedoch nie von der Assad-Familie akzeptiert worden sein.
Assad-Cousin soll exekutiert worden sein
Syrische Regimegegner in der Türkei behaupteten am Mittwoch außerdem, dass auch Hafes Machluf, einer der im Sicherheitsapparat tonangebenden Cousins des Präsidenten, zu Wochenbeginn in Damaskus getötet worden sei. Machluf soll nach Oppositionsangaben von einer Brigade bewaffneter Regimegegner entführt worden sein. Diese hätten ihn gegen mehrere Gefangene austauschen wollen. „Als das Regime seinen Teil der Abmachung nicht hielt, wurde Machluf hingerichtet“, hieß es in einer Mitteilung, die am Mittwoch in Istanbul auftauchte. Beweise oder eine offizielle Bestätigung für den Tod des Oberst liegen nicht vor.
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