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Wo ein Wille, da ein Anlass

In der Suche nach Anlässen, um die Beatles feiern und vermarkten zu können, ist fast jedes Jahr ein „Beatles-Jahr“. 2010 war Beatles-Jahr, weil die berühmte Band 50 Jahre davor gegründet worden war. 2011 war Beatles-Jahr, weil sie 50 Jahre davor mit Paul McCartney am Bass zu ihrer Identität gefunden hatten. Und heuer ist Beatles-Jahr, weil die Band vor 50 Jahren zu ihrer endgültigen Form fand.

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Im Sommer 1962 wurde Schlagzeuger Pete Best von den anderen drei „Beatles“ und vor allem ihrem Manager Brian Epstein ohne Vorwarnung vor die Tür gesetzt, angeblich weil Plattenproduzent George Martin seinen Stil nicht mochte. In einer Hauruckaktion wurde Best mehr oder weniger über Nacht durch Ringo Starr ersetzt. Die „Fab Four“ waren damit in der Form komplett, in der sie Musikgeschichte schrieben.

Liverpool hofft auf Gäste

Liverpool feiert das neuerliche „Beatles-Jahr“ mit einer Serie von Veranstaltungen. Höhepunkt ist eine „Internationale Beatles-Woche“ im August, die Fans der Band aus der ganzen Welt anlocken soll. Dabei soll es unter anderem mehrere Erinnerungskonzerte, Vorträge und die größte Beatles-Tagung der Welt geben. Im Oktober steht ein „Love Me Do“-Wochenende an. Im Dezember soll am 32. Jahrestag der Ermordung von Lennon (1940 - 1980) ein Gedenkgottesdienst stattfinden.

„Das ist ein sehr bedeutendes Jahr in der Geschichte der Beatles, und Liverpool kann es nicht ohne gebührende Feierlichkeiten verstreichen lassen“, sagte Liverpools Verwaltungschef Joe Anderson. Er verhehlte dabei nicht, dass die Stadt auf dringend nötige wirtschaftliche Impulse hofft: „Wir sollten die Kraft der Beatles, Besucher nach Liverpool zu ziehen, nie unterschätzen, und diese Feiern, die sich über das ganze Jahr hinziehen, werden unserer örtlichen Wirtschaft einen Aufschwung geben, den sie dringend braucht.“

McCartney als „Mensch des Jahres“ ausgezeichnet

Die Feierlichkeiten beschränken sich aber nicht nur auf Liverpool: Ex-Beatle Paul McCartney wurde von der US-Recording Academy im Februar gar als „Mensch des Jahres“ in der Musikwelt geehrt. Bei einer Gala erwiesen ihm dabei etliche „große Namen“ die Ehre: Katy Perry sang „Hey Jude“, Norah Jones „Oh Darling“ und Neil Young trat zum ersten Mal seit fast zehn Jahren wieder mit seiner früheren Band Crazy Horse auf und begeisterte das Publikum mit „I Saw Her Standing There“. Für McCartney spielten auch noch Coldplay, Diana Krall, James Taylor, Foo Fighters, Alicia Keys und andere Stars.

Beatles-Söhne mit eigener Band?

An die Beatles-Erfolge wollen sich schließlich auch die Söhne der Bandmitglieder anhängen: Angeblich denken sie über eine gemeinsame Band nach. Laut Paul McCartneys Sohn James haben sie über das Thema im Sinne „The Beatles - The Next Generation“ gesprochen. „Man muss abwarten und schauen, was passiert“, sagte der 34 Jahre alte James Anfang April in einem Interview mit der britischen BBC. John Lennons Sohn Sean und George Harrisons Sohn Dhani könnten sich das Ganze seiner Ansicht nach vorstellen - Ringo Starrs Sohn Zak Starkey allerdings weniger. Dafür könnte Starrs Sohn Jason einspringen, der ebenfalls Schlagzeuger ist.

James McCartney bemüht sich um eine eigene musikalische Karriere, die er mit dem Beatles-Bonus vermarkten will. Seine jüngste Konzerttour startete er im Cavern Club in Liverpool - dem Ort, von dem aus sein Vater und die anderen drei Beatles in den 1960er Jahren ihre Weltkarriere starteten. Sein Vater habe ihn bei der Produktion seiner beiden Alben sehr unterstützt, beteuerte der Brite außerdem. Er habe sich den Cavern Club für den Tourneestart ausgesucht, weil er das Erbe der Beatles lieber „annehmen“ als „davor weglaufen“ wolle.

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