Paris im EU-Vergleich auf Platz 18
Bei Mord und Totschlag denkt man nicht sofort an Luxemburg. Aber die größte Stadt des gleichnamigen Landes ist einer EU-Statistik zufolge die drittgefährlichste Hauptstadt der Europäischen Union. Zumindest, wenn man den jährlichen Durchschnitt an Tötungsdelikten pro Einwohner von 2007 bis 2009 zugrunde legt.
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Nach den aktuell vorgelegten Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat liegt die Stadt Luxemburg mit 4,24 Fällen je 100.000 Einwohner hinter Litauens Hauptstadt Vilnius (7,90) und dem estnischen Tallinn (6,03) auf Rang drei der Liste. Dahinter landen Amsterdam (3,65) und Brüssel (3,09). Berlin (1,93) liegt auf Platz elf der 27 Hauptstädte - vor der französischen Hauptstadt Paris auf Platz 18 (1,40).
Wien liegt mit 1,07 Getöteten pro hunderttausend Einwohnern auf Platz 21. Die Kriminalitätsstatistik 2011 wies gegenüber den Vorjahren allerdings einen Anstieg auf: 2011 wurden laut Innenministerium 174 Fälle von vorsätzlicher Tötung angezeigt. Die Aufklärungsquote bei Mord Paragraf 75 Strafgesetzbuch) lag bei 91 Prozent.
Besonders sicher ist es in Maltas Hauptstadt Valletta, wo es überhaupt keine Delikte gab. Die hohe Tötungsrate der Stadt Luxemburg liegt auch an der vergleichsweise geringen Einwohnerzahl (90.000).
Frankreich auf Platz zwei
Anders lesen sich die Daten, wenn man die absoluten Zahlen von 2009 für die jeweiligen Staaten betrachtet: Mit insgesamt fünf Fällen steht das Land Luxemburg vor Malta (vier Fälle) auf dem vorletzten Platz der Statistik. Deutschland führt sie als bevölkerungsreichstes EU-Land mit 706 Fällen an. Es folgen Frankreich (699) und Italien (626).
Zählt man für Großbritannien die Zahlen von England, Schottland, Wales und Nordirland zusammen, kommt man auf 722 Fälle. In der Statistik werden Teile des Vereinigten Königreichs (UK) separat aufgeführt. Die gefährlichsten Staaten nach dieser Lesart sind Litauen (8,31 Fälle) und Estland (5,74), die auch die „tödlichsten“ Hauptstädte haben. Das Land Luxemburg zählt dagegen nur 1,31 Fälle im Jahr und liegt damit im Mittelfeld der Statistik.
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