Wem gehört Pumuckl?
Generationen sind seit fünfzig Jahren in Deutschland und Österreich mit „Meister Eder und sein Pumuckl“ groß geworden. Der freche Kobold eroberte aber auch Kinderherzen in europäischen Ländern wie Spanien und Frankreich - und sogar in China. Seine Erfinderin Ellis Kaut ist heute 91 Jahre alt - und musste bis zuletzt Rechtsstreitigkeiten durchstehen.
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Dabei ist Pumuckl nicht das einzige Werk der vielseitigen Künstlerin. Für den Bayerischen Rundfunk (BR) schrieb die gelernte Schauspielerin und Bildhauerin Hunderte von Beiträgen für Schulfunk und für Frauenmagazine. Eine Erfolgsstory wurden neben Pumuckl die 120 Geschichten vom „Kater Musch“.
Pumuckls Geschichte ist seit Jahren eine traurige. Kaut ist zwar seine Erfinderin. Aber die Grafikerin Barbara von Johnson hatte den Pumuckl 1965 gezeichnet. Von Johnson und Kaut stritten sich bereits vielfältig vor Gericht. Die Frage etwa, ob Pumuckl nach Jahrzehnten als Single auch einmal eine Freundin haben darf, musste gerichtlich entschieden werden.
Die Freundin des Klabautermanns
Seine ursprüngliche Zeichnerin Von Johnson hatte Kinder in einem Malwettbewerb eine Freundin für Pumuckl malen lassen. Das Münchner Landgericht erlaubte das zwar nach monatelangem Gezerre. Doch die Erfinderin Kaut fand eine Gespielin für den Kleinen „unappetitlich“ - nicht zuletzt sah sie ihre Autonomie über Pumuckls Biografie in Gefahr.
Auch in einem anderen Prozess gewann die Zeichnerin. Sie erstritt sich Geld für ihre Urheberrechte an der Figur und darf sich grafische Mutter der Figur nennen. Diese Streitigkeiten hatten ihren Anteil daran, dass Pumuckl heute weit weniger präsent ist als noch vor ein paar Jahren. Die Serie „Pumuckl TV“ lief 2007 wegen des Urheberrechtsstreits aus.
Leseförderung, die Spaß macht
Damit Kinder auch in der Zukunft „Pumuckl“ und „Kater Musch“ lesen können, rief Kaut schon vor Jahren eine Stiftung zur Förderung des Lesens und der Kinderliteratur ins Leben, die sie inzwischen an die Internationale Jugendbibliothek in München übergeben hat. Ihr Argument: Durch Lesen könne man unglaublich viel lernen. Sie arbeite 16 Stunden am Tag, sagte Kaut früher über sich. Mit der Veröffentlichung ihrer Autobiografie „Nur ich sag ich zu mir“ 2009, mit 89 Jahren, legte sie den Stift endgültig zur Seite.
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