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Scharfe Kritik der Opposition

Kinderlose in Deutschland sollen nach dem Willen von CDU/CSU-Politikern mit einer Abgabe belastet werden. Die Idee stammt von der Jungen Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: Kinderlose sollen ein Prozent ihres Einkommens abgeben, um die Sozialkassen zu stützen oder die Bildung zu finanzieren.

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Den jungen Unionsabgeordneten schwebt vor, dass die Abgabe nach der Anzahl der Kinder gestaffelt wird. Kinderlose sollen voll zahlen, Eltern mit einem Kind die Hälfte, Eltern mit mehreren Kindern nichts.

Schröder gegen „Bestrafung“

Die deutsche Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) wies den Vorschlag in der „Welt“ zurück und erklärte: „Ich finde es vernünftiger, Kinderwünsche zu befördern statt Kinderlosigkeit zu bestrafen.“ Dagegen sagte Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) der Zeitung: „Derjenige, der Zukunft baut und Kinder hat, darf nicht mit denselben Beiträgen belastet werden wie jemand, der das - egal aus welchen Gründen - nicht tut.“

Die Opposition im deutschen Bundestag kritisierte den Vorstoß scharf. „Jeder Lebensentwurf muss respektiert und darf nicht bestraft werden“, sagte SPD-Fraktionsvize Dagmar Ziegler am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. „Kinderlose zu bestrafen hilft den Eltern nicht“, sagte auch der familienpolitische Sprecher der Linken, Jörn Wunderlich, der dpa. Die Sprecherin der Grünen für Familienpolitik, Katja Dörner, erklärte: „In einem freien Land ist es nicht Aufgabe der Politik, individuelle Lebensentwürfe zu bewerten.“

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