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Gesamte Polizeieinheit entlassen

In Mexiko sind von einer Militärpatrouille 13 Leichen in einem verlassenen Lastwagen gefunden worden. Neben den Ermordeten im nordwestlichen Bundesstaat Tamaulipas lagen Transparente mit Botschaften über die Rivalität zwischen verschiedenen Drogenkartellen, teilte am Sonntag die lokale Staatsanwaltschaft mit.

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Der Lastwagen hatte nach Angaben der Zeitschrift „Proceso“ Nummernschilder des benachbarten Bundesstaates Veracruz, in dem vor wenigen Tagen zehn Leichen gefunden und elf Menschen von fünf Kriminellen erschossen wurden. Die Kriminellen kamen bei einem Schusswechsel mit Militärs ums Leben.

Vor zwei Monaten hatte die Regierung zusätzliche Soldaten und Polizisten nach Veracruz geschickt, nachdem es dort zu einem Anstieg der Gewalt gekommen war, für den die Drogenbande „Los Zetas“ verantwortlich gemacht wird.

1.000 Sicherheitskräfte ausgetauscht

In der Hafenstadt Veracruz entließen die Justizbehörden nach der Mordserie außerdem die gesamte lokale Polizeitruppe. Für die Sicherheit würden fortan Beamte des Bundesstaates sowie 300 Marinesoldaten sorgen, bis neue Polizisten ausgebildet worden seien, teilte die Regierung am letzten Mittwoch mit. Die rund 900 Polizisten und 100 Verwaltungsbeamten seien entlassen worden, um die Sicherheit und Ordnung aufrechtzuerhalten. Mexikos Polizei gilt oft als korrupt und von Drogenkartellen unterwandert.

Immer wieder brutale Mordserien

Veracruz liegt rund 300 Kilometer östlich von Mexiko-Stadt und zählt rund eine halbe Million Einwohner. In dem Touristenzentrum waren im September 35 Leichen in zwei Kleinlastwagen gefunden worden. Die Toten sind vermutlich einem Bandenkrieg zwischen den rivalisierenden Kartellen „Sinaloa“ und „Los Zetas“ zum Opfer gefallen.

50.000 Opfer im Drogenkrieg

Im mexikanischen Drogenkrieg sind in den vergangenen fünf Jahren nach Medienschätzungen bis zu 50.000 Menschen ums Leben gekommen. Seit die mexikanische Regierung den mächtigen Drogenbanden im Jahr 2006 den Kampf angesagt hat, starben im Drogenkrieg nach Schätzungen rund 50.000 Menschen. Eine Reihe von Festnahmen in den vergangenen Jahren und die Ergreifung ranghoher Drogenbosse wirkten sich dabei kaum auf die Gewalt im Land aus.

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