460 Mio. Euro für soziale Einrichtungen
Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise zeigen die Österreicher bei Spenden weiterhin ein großes Herz. 2011 dürfte das Rekordergebnis von 460 Millionen Euro des Vorjahres erneut erreicht werden. Ein Großteil schaut genau, wohin die Spenden fließen.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
„Die Österreicher spendeten 25 Millionen Euro für die Menschen in Japan und Afrika. Gleichzeitig haben sie aber nicht auf die anderen Spendenthemen vergessen. In den traditionellen Bereichen erwarten wir ein Wachstum von fünf Prozent“, so Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising-Verbands, bei einer Pressekonferenz in Wien.
Das erfreuliche Ergebnis hat neben den allgemein guten Rahmenbedingungen zwei Ursachen: Zum einen ist laut Lutschinger die Zahl der Menschen, die regelmäßig spenden, gestiegen. Zum anderen wirkte sich die steuerliche Absetzbarkeit positiv auf die Höhe der Überweisungen aus.
Viele prüfen genau, wofür sie Geld spenden
Das wichtigste Spendenmotiv für die Österreicher ist, dass es Menschen gibt, die ihre Hilfe benötigen. „Sieben von zehn Österreichern nehmen die jeweilige Organisation genau unter die Lupe, bevor sie spenden“, sagte Werner Beutelmeyer vom Umfrageinstitut market. Die eigene wirtschaftliche Situation ist dabei nicht unerheblich. So ist das drittwichtigste Motiv „Weil ich es mir leisten kann“. Am meisten geben die Österreicher für Kinder und Katastrophenhilfe im Inland, gefolgt von Menschen mit Behinderungen, sozial Benachteiligten und Tieren.
Österreicher sind keine Spendenweltmeister
International gesehen sind die Österreicher allerdings keine Weltmeister. Durchschnittlich wurden hierzulande pro Person 54 Euro im Jahr gespendet. In Deutschland waren es im Schnitt 67 Euro, in der Schweiz sogar 121 Euro. In diesen Ländern seien Spenden aber auch bereits wesentlich länger steuerlich absetzbar als in Österreich, meinte Lutschinger.
Ein weiteres Wachstum des Spendenaufkommens könnte es laut dem Fundraising-Verband geben, wenn Österreich es Stiftungen erleichtern würde, gemeinnützig tätig zu werden. „Während in anderen EU-Ländern sich immer mehr Wohlhabende über gemeinnützige Stiftungen für die Gesellschaft engagieren, verhindert der Gesetzgeber in Österreich ein solches Engagement“, kritisierte Lutschinger.
Links: