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Neuer Besitzer für „His Master’s Voice“

Die britische Plattenfirma EMI wird endgültig zerschlagen. Universal und Sony übernehmen das bisherige Geschäft des angeschlagenen Konkurrenten.

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Ein Konsortium unter Führung des japanischen Unterhaltungs- und Elektronikkonzerns Sony übernimmt für 1,6 Milliarden Euro den lukrativen Musikrechtekatalog des Musikkonzerns EMI mit 1,3 Millionen Songs.

Der andere Teil der hoch verschuldeten EMI, das CD-Geschäft, geht für 1,4 Milliarden Euro an den zur französischen Vivendi gehörenden weltgrößten Musikkonzern Universal Music. Teile von EMI, die nicht zum Kerngeschäft zählen, sollen für 500 Millionen Euro verkauft werden.

Von Blue Note bis Katy Perry

Vivendi-Konzernchef Jean-Bernard Levy versprach den Künstlern und Mitarbeitern am Freitag, sie würden in seiner Firma ein langfristiges und sicheres Zuhause finden. EMI hat Künstler wie Katy Perry, Coldplay und die Beastie Boys unter Vertrag und besitzt Labels wie Blue Note, Nashville und Virgin Records.

Zuletzt hatte EMI in kurzer Folge die Besitzer gewechselt und die Zukunft war ungewiss. Die Citigroup war zuletzt an EMI gelangt, als der Finanzinvestor Terra Firma seinen Kredit nicht mehr zahlen konnte.

Das kleinste Label der vier Majors

EMI ist die kleinste der vier großen, weltweit agierenden Plattenfirmen nach Marktführer Universal, Sony Music und Warner. Der Strukturwandel in der Branche mit einbrechenden CD-Verkäufen hatte dem Unternehmen schwer zu schaffen gemacht.

Um den EMI-Musikrechtekatalog hatte sich auch das Gemeinschaftsunternehmen BMG Rights Management von Bertelsmann und dem Finanzinvestor KKR beworben, das lange als Favorit galt. Verhandlungskreisen zufolge konnte Sony mit Hilfe eines Milliardenkredits der Schweizer Großbank UBS seine Offerte aber aufbessern.

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