„Mars-Ausflug“ als Höhepunkt
Fast 17 Monate haben sechs Männer freiwillig in völliger Isolation in Moskau ausgeharrt - im Dienste der Wissenschaft. Hier die wichtigsten Stationen des Raumfahrtexperiments „Mars500“:
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3. Juni 2010: Hinter den sechs Freiwilligen aus Russland, China, Italien und Frankreich schließt sich auf dem Gelände des Instituts für biomedizinische Probleme in Moskau die Luke des nachgebauten Raumschiffs. Die Isolation beginnt.
11. September: Die ersten 100 Tage sind überstanden. Sport hält die Probanden auf Trab. Weil bei einem echten Flug ins All der Knochenabbau voranschreitet, verstärken die Freiwilligen ihr Training.
2. Februar 2011: Das „Raumschiff“ erreicht die Umlaufbahn des Mars. Der Höhepunkt der Mission - die virtuelle Landung auf dem Roten Planeten - rückt immer näher. Nun hat die Crew Zugang zur „Landekapsel“, einem Modul, das bisher als Stauraum genutzt wurde.
12. Februar: Es ist so weit - die „Landekapsel“ setzt auf dem Mars auf. Doch nur drei der sechs Männer dürfen dabei sein, die anderen müssen im „Mutterschiff“ zurückbleiben. Die Hälfte des Projekts ist fast geschafft.
14. Februar: Der Russe Alexander Smolejewski ist der erste Mensch auf dem Mars - allerdings nur virtuell. Gleich dahinter folgt ihm der Italiener Diego Urbina. Bei ihrem 50-minütigen Ausflug auf dem in einer Halle simulierten Roten Planeten entnehmen die beiden Männer in Raumanzügen unter anderem mehrere „Bodenproben“. „Die Mission war erfolgreich“, teilt das Kontrollzentrum mit.
18. Februar: Zweiter Mars-Ausstieg: Diesmal darf neben Smolejewski auch der Chinese Wang Yue den nachgebauten Roten Planeten betreten.
22. Februar: Beim dritten und letzten Mars-Ausflug stellen Smolejewski und Urbina einen Notfall nach. Der Italiener verletzt sich an der Hand und muss von seinem russischen Kollegen versorgt werden.
27. Februar: Die sechs Teilnehmer sind wieder im „Raumschiff“ vereint. Die Luke zwischen der „Landekapsel“ mit den drei „Marsianern“ und dem „Mutterschiff“ mit der restlichen Crew wird geöffnet. „Jetzt kommt mit dem achtmonatigen Rückflug die wohl schwerste Phase“, betont der deutsche DLR-Projektleiter Peter Gräf.
16. Mai: Die sechs „Raumfahrer“ haben einen echten Härtetest überstanden. Das Kontrollzentrum hatte für eine Woche alle Leitungen in das 180 Quadratmeter große Containersystem gekappt.
3. Juni: Ein Jahr ist vorbei.
15. August: Die Teilnehmer brechen - virtuell - den Rekord des Kosmonauten Waleri Poljakow. Sie halten sich bereits länger im „Weltraum“ auf als ihr russischer Kollege, der es 1994/95 auf der Raumstation Mir auf 437 Tage in Folge brachte.
4. November: Für die Probanden öffnet sich nach insgesamt 520 Tagen Isolation die Luke ihrer Kapsel.
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