78 Projekte ausgewählt
Im Dezember sollen die österreichischen Universitäten einen ersten Teil der bei der Regierungsklausur in Loipersdorf im vergangenen Jahr zugesagten Offensivmittel für Wissenschaft und Forschung erhalten. Für heuer und kommendes Jahr stehen den Unis 40 Mio. Euro aus diesem Topf zur Verfügung.
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Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle stellte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Salzburg das Ausschreibungsergebnis für die erste Tranche vor. Insgesamt hatten 18 Universitäten 153 Projekte für den Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sowie für Verbesserungen in Massenfächern eingereicht. Eine Jury wählte 78 Projekte aus.
„40 Mio. Euro sind nicht wenig Geld. Als schnelle Hilfe zur Lösung der Probleme in den Massenfächern ist das durchaus spürbar“, sagte Töchterle. Auch wenn dieser Betrag nicht die Finanznot der Universitäten insgesamt lindere, erleichtere das Geld die universitäre Lehre und Planung.
Welche Universitäten wie viel bekommen
Die Universität Wien erhält aus dem Topf insgesamt zehn Mio. Euro. Unter anderem wird damit in Qualitätsverbesserungen bei der Studienwahl und am Studienbeginn in den Massenfächern investiert. An der Universität Salzburg schlägt das Zusatzbudget für Projekte mit 4,1 Mio. Euro zu Buche. Es wird unter anderem in Verbesserungen von Lehrräumen, die Erneuerung der Praktikumsinfrastruktur in Molekularbiologie, in Infrastruktur für das Physikstudium und das Schulbiologiezentrum investiert werden, kündigte Rektor Heinrich Schmidinger an.
Der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko) zeigte sich erfreut über die zusätzlichen Mittel für die Universitäten. Gerade in den stark nachgefragten Fächern und im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich gebe es großen Investitionsbedarf.
Hochschulmilliarde weiter gefordert
Für die nächste Periode der Leistungsvereinbarungen, die von 2013 bis 2015 läuft, wünscht sich der Wissenschaftsminister eine Hochschulmilliarde. Er befinde sich diesbezüglich in Verhandlungen mit der Finanzministerin. Töchterle tritt für ein System ein, in dem Universitäten in Verhandlungen mit dem Ministerium ihre Kapazitäten festlegen könnten.
In der nächsten Leistungsvereinbarungsperiode solle das zumindest in den Massenfächern greifbar werden. Eine Studienplatzfinanzierung impliziere auch Zugangsbeschränkungen, sagte der Minister. Er sprach sich in Salzburg erneut für die Möglichkeit aus, dass die Universitäten autonom Studiengebühren einheben können sollten. Die Autonomie sei ein starker Impuls für die Qualität der Universitäten, ein finanzieller Spielraum wäre ein logischer Schritt, so Töchterle.
Auseinandersetzung mit Wirtschaftsuni
Was den Ausgang des Verfahrens der Schlichtungskommission zwischen der Wirtschaftsuniversität Wien und dem Wissenschaftsministerium betrifft, konnte Töchterle nichts Konkretes sagen: „Wir wissen noch nicht, wie viel zu zahlen ist und wie das Urteil lautet.“ Es sei noch kein Bescheid ergangen. Klar sei jedenfalls, dass das Ministerium das dafür nötige Geld aufbringen werde müssen.
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