Niederlagenserie im Superwahljahr
Die FDP hat ihre Talfahrt bei der Wahl in Berlin fortgesetzt: Mit ihrem Ausscheiden aus dem Abgeordnetenhaus sind die Liberalen im Superwahljahr 2011 nun aus insgesamt fünf Landtagen geflogen.
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In Berlin sind die Verluste noch dramatischer als in anderen Ländern. Von 7,6 Prozent vor fünf Jahren rutschten die Liberalen auf magere zwei Prozent. Nur in Hamburg konnte die FDP zulegen und erstmals seit 1991 wieder in die Bürgerschaft einziehen. In Baden-Württemberg schafften die Freidemokraten trotz Verlusten immerhin den Wiedereinzug ins Landesparlament.
20. Februar, Hamburg: Bei der vorgezogenen Bürgerschaftswahl feiert die FDP ihren einzigen Erfolg im Superwahljahr. Spitzenkandidatin Katja Suding führt die Liberalen mit 6,7 Prozent in den Landtag, nachdem die Partei 2008 noch mit 4,9 Prozent knapp an der Fünfprozenthürde gescheitert war. Es ist das beste Abschneiden in der Hansestadt seit 1974. „Wenn die FDP kämpft, entschlossen und geschlossen ist“, dann gewinne sie auch Wahlen, sagt der damalige FDP-Chef Guido Westerwelle.
20. März, Sachsen-Anhalt: Bei der Landtagswahl reißt die FDP mit nur noch 3,8 Prozent klar die Fünfprozenthürde - 2006 hatte sie noch 6,7 Prozent erreicht. „Das ist ein bitteres Ergebnis“, kommentiert der damalige FDP-Spitzenkandidat Veit Wolpert das Ausscheiden seiner Partei aus dem Landtag.
27. März, Rheinland-Pfalz: Die FDP kommt bei der Landtagswahl nur noch auf 4,2 Prozent und muss im Mainzer Landtag die Koffer packen. 2006 hatten die Liberalen noch 8,0 Prozent erreicht. Nach der Wahlniederlage kündigt der damalige Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle seinen Verzicht auf den FDP-Landesvorsitz an.
27. März, Baden-Württemberg: Die Landtagswahl beschert den Liberalen deutliche Verluste. Mit 5,3 Prozent schaffen sie in ihrem Stammland nur knapp den Wiedereinzug ins Landesparlament - 2006 hatten die FDP noch satte 10,7 Prozent erzielt.
22. Mai, Bremen: Bei der Bürgerschaftswahl scheitert die FDP mit nur 2,4 Prozent deutlich an der Fünfprozenthürde, die sie vier Jahre zuvor noch mit 6,0 Prozent übersprungen hatte. Damit müssen die Liberalen nur wenige Tage nach der Wahl von Philipp Rösler zum Nachfolger Westerwelles als Parteichef erneut eine herbe Niederlage einstecken. Nach dem Ausscheiden der Liberalen aus der Bürgerschaft tritt der gesamte Landesvorstand der Bremer FDP zurück.
4. September, Mecklenburg-Vorpommern: Bei der Landtagswahl im Nordosten verliert die FDP im Vergleich zu 2006 mehr als zwei Drittel ihrer Stimmen und verfehlt mit knapp drei Prozent klar den Wiedereinzug in den Schweriner Landtag. Fünf Jahre zuvor hatten die Liberalen noch 9,6 Prozent geholt. FDP-Landeschef Christian Arendt zieht noch am Wahlabend die Konsequenzen und legt seinen Posten nieder.
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