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Kurt Cobains tragischer Tod

„Kurt Cobain, der Leadsänger der US-Rockgruppe Nirvana, hat sich im Drogenrausch das Leben genommen“, hat es 1994 in der Meldung einer Nachrichtenagentur geheißen. „Wie der zuständige Leichenbeschauer in Seattle sagte, sei Cobain zurzeit seines Todes von Heroin und Valium berauscht gewesen. Der 27-Jährige, der mit seiner Gruppe zum Symbol einer ‚verstörten Generation‘ geworden war, hatte sich durch einen Kopfschuss getötet.“

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In Aberdeen nahe Seattle (US-Bundesstaat Washington) geboren, wuchs Cobain in zerrütteten Familienverhältnissen auf. Von Erwachsenen herumgeschubst und von Gleichaltrigen verspottet, weil er sich mehr fürs Malen als für Sport interessierte, erlebte er eine unglückliche Kindheit. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er acht Jahre alt war. Seinen Frust und seine Ängste drückte Cobain in einer Musik aus, die den aggressiven Punkrock mit melodiösen Elementen verband.

Mit Krist Novoselic und Dave Grohl gründete Cobain Nirvana, 1989 erschien das erste Album „Bleach“. Die Band wollte provokativ und unpopulär sein. Aber irgendetwas ging schief: Die Gruppe wurde von denen gefeiert, die genug hatten von künstlichen Idolen. Nirvana hatte exakt das Gefühl von Tausenden frustrierten Kids getroffen, der Song „Smells Like Teen Spirit“ entwickelte sich zur Hymne einer desillusionierten Altersgruppe. Nirvana-Platten verkauften sich millionenfach, vor allem das epochale „Nevermind“.

Unfreiwilliger Wortführer der Generation X

Das Musikbusiness wie die Modedesigner wurden auf den nun so genannten Grunge-Stil aufmerksam. Nirvana, mittlerweile auf MTV omnipräsent, wurde zum Trend, Cobain in die Rolle des Wortführers der Generation X gedrängt. Aber der sensible Sänger hasste diese Rolle ebenso wie seinen Erfolg. Er flüchtete in exzessiven Drogenkonsum, Depressionen, Magenschmerzen und Selbstmordgedanken quälten ihn.

In der Nacht auf den 4. März 1994 wurde Cobain mit einer Mixtur aus Rohypnol und Champagner in ein Krankenhaus in Rom eingeliefert. Die Öffentlichkeit erfuhr von einem „lebensgefährlichen Unfall“. Nach seiner Erholung kehrte der Sänger nach Amerika zurück. Cobain begab sich in Los Angeles in eine Entzugsklinik, aus der er am 1. April flüchtete. Am 4. April meldete ihn seine Frau, die Sängerin und Schauspielerin Courtney Love, als vermisst. Cobain sollte nur noch 24 Stunden leben.

Keine offizielle Grabstätte

Am 8. April gegen 8.30 Uhr fand ein Angestellter einer Elektrofirma im Gewächshaus des Anwesens von Cobain in Seattle die Leiche des Musikers. Die Todesnachricht löste Entsetzen unter den Fans aus, es kam zu Selbstmordversuchen. Angesichts dieser Hysterie verweigerten die Behörden eine offizielle Grabstätte. Love verteilte die Asche ihres Mannes an verschiedenen Orten.

„Ich habe mich für den absoluten Exzess entschieden - alles auf einmal und zwar volle Kraft“, sagte Cobain einmal in einem Interview. „Ich möchte nicht noch eine Platte herausbringen, die so klingt wie die letzten drei Alben“, meinte er 1994.

Gerüchte über Mordkomplott

Um den Tod Cobains ranken sich mittlerweile Gerüchte. Es habe nie ernsthafte Ermittlungen gegeben, berichteten mehrere Medien. Regelmäßig tauchen Berichte über Unstimmigkeiten in Cobains Abschiedsbrief auf. Vor allem der Privatdetektiv Tom Grant spricht von einem Mordkomplott, was er auch auf seiner Website vertritt. Und dann gibt es noch die Geschichte des Alkoholikers und Rockers Eldon Hoke, der behauptete, Love habe ihm 50.000 Dollar geboten, um Kurt zu ermorden. 1997 wurde Hoke von einem Zug überfahren.

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