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Hurrikan vereitelt Denkmaleinweihung

Wegen des erwarteten Hurrikans „Irene“ ist in Washington ein seit langem geplanter Staatsakt in Erinnerung an Martin Luther King abgesagt worden. Am Wochenende hätte ein neues, riesiges Denkmal für den afroamerikanischen Bürgerrechtler eingeweiht werden sollen.

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Wie am Donnerstag (Ortszeit) mitgeteilt wurde, soll die Zeremonie anlässlich des 48. Jahrestags der bekannten Rede „I Have a Dream“ nun erst im Oktober stattfinden. Am Sonntag hätte US-Präsident Barack Obama am Denkmal die Laudatio auf King halten sollen. 300.000 Gäste waren erwartet worden.

Prominenz wieder ausgeladen

Das Denkmal an der National Mall, wo an große US-Bürger erinnert wird, liegt in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses - nur wenige Dutzend Meter von der Gedenkstätte zu Ehren des früheren republikanischen US-Präsidenten Abraham Lincoln entfernt. Dort hielt King am 28. August 1963 seine berühmte Ansprache. Zur Feier war neben Angehörigen von King auch Prominenz von Ex-Verteidigungsminister Colin Powell bis zu Filmregisseur George Lucas eingeladen.

Martin-Luther-King-Denkmal in Washington

Reuters/Jason Reed

Das neue Denkmal für Martin Luther King auf Washingtons National Mall

Naheliegenderweise war auch Musiklegende Stevie Wonder für eine zentrale Rolle bei der Feier vorgesehen: Zu einem guten Teil war es seinem Martin-Luther-King-Song „Happy Birthday“ zu verdanken, dass King - nach jahrelangem Ringen - seit 1986 mit einem jährlichen Feiertag zu seinem Geburtstag am 15. Jänner geehrt wird. Doch auch das Denkmalkomitee musste nun immer noch mit zahlreichen Hürden kämpfen.

„Happy End“ nach jahrelangem Kampf

15 Jahre lang kämpfte das Denkmalkomitee für seine Pläne. Stiftungsvorsitzender Harry Johnson sah jedoch ein „Happy End“ in der Tatsache, dass das Denkmal jetzt vom ersten afroamerikanischen Präsidenten der USA eingeweiht werden kann - wenn auch verspätet. Das Denkmal ist das erste für einen Schwarzen auf der National Mall und zugleich das erste dieser Größenordnung für einen Nichtpräsidenten.

Riesige Statue inmitten von Mahnmallandschaft

Das Mahnmal für King erstreckt sich nun auf einer Fläche von etwa eineinhalb Hektar. Inmitten eines mit Wasser gefüllten hellblauen Beckens steht auf einem kreisförmigen Podest der aus weißem Material gefertigte „Stein der Hoffnung“. Darauf erhebt sich eine neun Meter hohe Statue, die King mit verschränkten Armen und zum Horizont gewandten Blick zeigt.

„Sein Gesicht drückt Hoffnung aus“, sagt der chinesische Künstler Lei Yixin über sein Werk. Um das Bassin zieht sich eine 140 Meter lange Mauer, auf der sich 14 Zitate aus verschiedenen Reden Kings finden, die er in den Jahren 1955 bis 1968 hielt. Ringsherum wurden außerdem viele Bäume gepflanzt und Springbrunnen angelegt. Die Kosten für das Mahnmal belaufen sich auf rund 120 Millionen Dollar (83,2 Mio. Euro).

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