Kunden sollen Mehrkosten nicht spüren
Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) kämpft mit höheren Kosten. Die gestiegenen Baumwollpreise und Löhne in Asien sowie die starke Landeswährung machten dem zweitgrößten Modehändler der Welt im zweiten Quartal zu schaffen. Der Gewinn vor Steuern ging um 18 Prozent auf umgerechnet 628 Millionen Euro (5,75 Mrd. Kronen) zurück, wie der Konzern Ende Juni mitteilte.
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Trotzdem gab sich H&M-Chef Karl-Johan Persson zuversichtlich: „Trotz der herausfordernden Bedingungen auf dem Beschaffungs- und Vertriebsmarkt sind wir optimistisch für die Zukunft von H&M.“
H&M versucht, die gestiegenen Kosten nicht an seine preisempfindlichen Kunden weiterzugeben. Deswegen wurden zuletzt die Bruttomargen des Konzerns deutlich gedrückt. Das sei der große Unterschied zum Rivalen und Branchenprimus Inditex, betonte Analystin Anne Critchlow von SG Securities. Die Schweden leiden zudem darunter, dass sie viele Stücke ihrer weltweit beliebten Kollektionen in Asien produzieren. Vor allem dort zogen die Gehälter jüngst deutlich an.
Donatella Versace soll Kunden locken
Hinzu kamen zahlreiche Marketingkampagnen sowie Sonderangebote im Frühjahr, um europäische Kunden in die Geschäfte zu locken. Die Schuldenkrise und höhere Kraftstoffpreise führten zuletzt zu einer verbreiteten Kaufzurückhaltung in den rund 2.300 Filialen in 40 Ländern. Nun soll eine neue Kollektion der Designerin Donatella Versace die Modefreunde ansprechen.
H&M muss aufpassen, nicht weiter hinter Inditex mit den Modeketten Zara und Massimo Dutti zurückzufallen. Der spanische Konzern hatte für das zweite Quartal ein Gewinnplus von zehn Prozent ausgewiesen. Die weltweite Nummer drei Gap kämpft hingegen mit ähnlichen Problemen wie H&M. Im vergangenen Monat senkte das US-Unternehmen seine Jahresziele und erklärte, auch höhere Preise könnten die gestiegenen Baumwollkosten nicht ausgleichen.
Expansionsschwerpunkt in China
Im Gesamtjahr 2011 will der Konzern 250 neue Filialen eröffnen. Schwerpunkte dabei sollen China, Großbritannien und die USA sein. „China ist ein schnell wachsender Markt, auf dem wir in hohem Tempo expandieren“, sagte Konzernchef Persson.
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