„Gegen Feind behaupten“
Der neue US-Verteidigungsminister Leon Panetta hat eine harte Marschrichtung im Anti-Terror-Kampf angekündigt. Sein Ziel als Pentagon-Chef sei es, das Terrornetzwerk Al-Kaida „zu zerschlagen, zu entwaffnen und letztlich zu besiegen“, gab der 73-Jährige am Freitag nach seiner Vereidigung in Washington bekannt.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Der bisherige Direktor des Geheimdienstes CIA trat die Nachfolge von Robert Gates an, der nach viereinhalb Jahren an der Spitze des Militärs in den Ruhestand getreten ist. „Unsere Nation ist im Krieg. Wir müssen uns gegen unsere Feinde behaupten“, schrieb Panetta in einer Botschaft an die Mitglieder der US-Streitkräfte. Das gelte vor allem in Afghanistan, das nie wieder ein sicherer Rückzugsort für Terroristen sein dürfe. „Wir müssen eng mit unseren afghanischen und internationalen Partnern arbeiten, um (das) zu garantieren.“
Sein Vorhaben muss Panetta jedoch mit einer schrumpfenden Truppe am Hindukusch umsetzen. Bereits im Juli soll nach dem Willen von US-Präsident Barack Obama mit dem Abzug der ersten Soldaten begonnen werden - bis zum Jahresende sollen 10.000 Soldaten heimkehren. Spitzengeneräle haben Bedenken über den Rückzugsplan geäußert, glauben sie doch, dass die Lage in Afghanistan dafür zu fragil ist.
Neue US-Anti-Terror-Strategie
Trotz der Erfolge der USA im Kampf gegen Al-Kaida bleibt dieses weiterhin die größte Bedrohung für die Vereinigten Staaten. Das sagte John Brennan, Anti-Terror-Berater im Weißen Haus, am Mittwochabend bei einem Vortrag über Strategien gegen den Terrorismus in Washington. Es sei nicht auszuschließen, dass - nach dem Tod von Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden - der neue Terroristenführer Aiman al-Sawahiri neue Angriffe plane, „um zu zeigen, dass die Al-Kaida noch von Bedeutung sei“, wurde Brennan vom US-Sender CNN zitiert.
Brennan betonte, dass die USA weiterhin eine Strategie von Drohnenangriffen und gezielter Einsätze gegen Terroristen verfolge, um langen Kriegen aus dem Weg zu gehen. „Die Al-Kaida versucht, uns finanziell auszubluten, indem sie uns in lange und teure Kriege verwickelt, in denen auch noch antiamerikanische Gefühle entflammen“, sagte der Berater des US-Präsidenten. Daher würden die USA künftig vielmehr „gezielten, klinischen Druck“ auf Gruppen ausüben, die eine Bedrohung für die Sicherheit der USA darstellten, deutete Brennan die Möglichkeit weiterer Kommandooperationen gegen Terroristen an.
Sawahiri droht „gleiches Schicksal wie Bin Laden“
Die USA zeigen sich auch unbeeindruckt von Berichten über den neuen Anführer des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Der Aufstieg des Ägypters Sawahiri an die Spitze der Organisation sei „sicherlich nicht überraschend“, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, Mitte Juni in Washington. Die US-Regierung habe damit gerechnet. Die USA haben seit Jahren auf Sawahiri ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ausgesetzt.
Zugleich bekräftigte das US-Militär, Sawahiri finden und töten zu wollen. „Er und seine Organisation bedrohen uns immer noch“, sagte der Generalstabschef Admiral Mike Mullen. Daher drohe ihm das gleiche Schicksal wie Bin Laden. Dieser war Anfang Mai bei einem US-Kommandoeinsatz in Pakistan erschossen worden.
Links: