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Aber Wachstum wird schwächer

Exportweltmeister China hat im Mai einen neuen Rekord aufgestellt. Die Volksrepublik exportierte in dem Monat Waren um rund 107,4 Milliarden Euro. Noch nie war der Wert der Ausfuhren so hoch. Das teilte der chinesische Zoll mit.

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Dennoch bekommt der Exportweltmeister, der Deutschland 2009 erstmals überholte, die wirtschaftliche Abkühlung und die nachlassende Nachfrage im Rest der Welt zu spüren. Die Exporte legten im Mai im Vorjahresvergleich zwar um 19,4 Prozent zu. Im April waren es aber noch 29,9 Prozent Zuwachs gewesen. Das Wachstum der Ausfuhren schwächte sich folglich überraschend ab.

Unsicherheit für weltweite Erholung

Grund dafür sind die USA, die sich wirtschaftlich nur schwer erholen, sowie ein von der Schuldenkrise gebeuteltes Europa. Trotz der schwächeren Auftragsentwicklung stieg Chinas Handelsüberschuss im Mai auf 8,96 Milliarden Euro, im April lag dieser noch bei 7,80 Milliarden Euro.

Die chinesische Konjunktur läuft weiterhin auf Hochtouren. Mehr Importe deuten auf eine gesunde Nachfrage der Volksrepublik hin. Im Mai importierte China Waren im Wert von 100 Milliarden Euro. Die Einfuhren stiegen laut Zoll um 28,4 Prozent - entgegen den Erwartungen vieler Volkswirte, die fürchteten, die Nachfrage nach Importen könnte nachlassen. Andere Länder befürchten nämlich einen Wachstumsdämpfer, sollten die Bestellungen der Volksrepublik nachlassen. China ist der wichtigste Abnehmer von Rohstoffen und hat einen großen Energiebedarf, um seine Fabriken am Laufen zu halten.

Mit einer strafferen Geldpolitik bemüht sich China, die Überhitzung der Wirtschaft zu vermeiden und die Inflation unter Kontrolle zu halten. Der Druck, den Yuan aufzuwerten, wird weiterhin hoch bleiben, sagen Analysten. Vor allem die USA werfen der Volksrepublik vor, den Kurs der heimischen Währung künstlich niedrig zu halten, um sich Handelsvorteile zu verschaffen.

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