„Wir sollten die Produktion ausweiten“
Auch wenn die Umfragewerte von US-Präsident Barack Obama nach der Todesnachricht von Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden deutlich gestiegen sind, sorgen die steigenden Ölpreise zunehmend für Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Politik der US-Regierung. Nun verkündete Obama eine Kehrtwende seiner bisherigen Energiepolitik und versprach eine deutliche Ausweitung der heimischen Ölförderung.
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Obama bezeichnete am Samstag in seiner wöchentlichen Radio- und Internetbotschaft die zuletzt stark gestiegenen Spritpreise als eine der größten Belastungen für die US-Bürger der letzten Monate.
Im vergangenen Jahr habe Amerikas Ölproduktion zwar das höchste Niveau seit 2003 erreicht. „Aber ich glaube, dass wir die Ölproduktion in Amerika ausweiten sollten“, wurde Obama in US-Medien zitiert. Konkret will Obama innerhalb der kommenden zehn Jahre die Ölimporte um ein Drittel senken, zudem ist eine verstärkte Konzentration auf erneuerbare Energien und damit Maßnahmen zur Senkung des Ölverbrauchs vorgesehen.
Alaska, Atlantik und Golf von Mexiko
Zur Umsetzung dieser Pläne habe er bereits das Innenministerium angewiesen, entsprechende Verträge zur Ausweitung der Öl- und Gasproduktion auszuarbeiten.
Unter den genannten Fördergebieten befindet sich offenbar auch ein umstrittenes Gebiet vor Alaska. Dieses befindet sich nahe einem Naturreservat, in dem ebenfalls große Ölvorkommen vermutet werden und das deshalb nach Ansicht der Republikaner ebenfalls für die Förderung freigegeben werden sollte.
Obama versprach außerdem, die Erkundung von Öl- und Gasreserven im zentralen und im südlichen Atlantik zu beschleunigen und neue Fördergebiete im Golf von Mexiko zu pachten.
Förderstopp nach Ölpest
Obama hatte bereits im März 2010 angekündigt, Ölbohrungen entlang der Atlantikküste, im östlichen Golf von Mexiko sowie an der Nordküste Alaskas ausweiten zu wollen. Durch die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko im April 2010 wurden diese Pläne aber jäh gestoppt.
In US-Medienberichten wurde Obamas Kehrtwende nun als Zugeständnis an seine Kritiker gewertet. Vor allem die oppositionellen Republikaner fordern laut „NYT“ immer lauter eine dramatische Ausweitung der Förderung. Aber auch aus Obamas demokratischer Partei wurden zuletzt immer mehr Stimmen laut, die eine Erleichterung der Bohrungen fordern.
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