Jet2Web und andere Fehltritte
In Sachen Markengeschichte haben auch österreichische Unternehmen ein paar interessante Kapitel geschrieben: Die Telekom Austria landete einen Flop mit Jet2Web, Austrian Airlines wollten Austrian heißen und blieben AUA.
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Die Telekom Austria ließ nach der Totalprivatisierung im Jahr 2000 mit der Einführung von Jet2Web als neue Dachmarke für die Internetaktivitäten aufhorchen und sorgte für einige Diskussionen. Nicht einmal zwei Jahre später verabschiedete man sich jedoch von der umstrittenen Marke und firmierte wieder unter Telekom Austria beziehungsweise mobilkom austria.
Kurskorrektur nach zwei Jahren
„Jet2Web ist nicht überall auf Verständnis gestoßen“, so der damalige TA-Generaldirektor Heinz Sundt. Reagiert habe man damals, da der Name Telekom Austria vor der Einführung von Jet2Web mit „aus dem Monopolbereich kommend, beamtenlastig und wenig dynamisch“ assoziiert worden sei. „Ob Jet2Web allerdings die richtige Wahl war, sei dahingestellt“, so Sundt. Er persönlich habe die Marke nie als „glaubhaft“ empfunden.
Die Umstellung war nicht billig: Für die Einführung von Jet2Web hatte die Telekom rund 15 Mio. Euro aufgewendet, und auch die Umstellung auf das folgende Telekom-Austria-Logo wurde mit 25 bis 30 Mio. Euro veranschlagt.
Im vergangenen Jahr wurden schließlich der Festnetz- und Mobilbereich unter dem Firmennamen A1 Telekom Austria AG zusammengeführt. Im April dieses Jahres verkündete man nun, künftig alles unter der Monomarke A1 zusammenzufassen. Für die Kunden sind diese Namenswechsel nicht immer nachvollziehbar, weshalb sich im Volksmund oft ältere Versionen halten.
AUA statt Austrian
Die heimische Fluglinie Austrian Airlines verordnete sich etwa 2003 mit der Verkürzung ihres Namens auf Austrian eine Verjüngungskur, der sich auch in einem dynamischeren Logo bemerkbar machen sollte. Bis heute hält sich aber im Alltagsgebrauch hartnäckig die Abkürzung AUA als Markenname. Auch über die AUA-Tochter Tyrolean Airways, die den Namen Austrian Arrows erhielt, wird meist unter ihrem alten Namen geredet.
Die Kosten für den neuen Markenauftritt bezifferte Ex-AUA-Chef Vagn Sörensen damals auf 1,5 Mio. Euro, dazu kamen noch insgesamt weitere 800.000 Euro für die Umbemalung der Maschinen.
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