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In Geheimdienst und Armee

Generalleutnant Ahmed Shuja Pasha ist seit September 2008 Generaldirektor des mächtigen pakistanischen Militärgeheimdienstes Inter-Services Intelligence (ISI). Vor seiner Berufung war Pasha für Armee-Einsätze gegen radikal-islamische Extremisten in den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan verantwortlich.

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Pasha gehört in seiner Funktion laut dem US-Magazin „Time“ zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Er gilt als Vertrauter von Armeechef General Ashfaq Parvez Kayani, der den ISI selbst lange geführt hat. Während seiner Militärkarriere diente der 1952 geborene Shuja Pasha in verschiedenen Infanteriedivisionen und stieg später zum Leiter der renommierten Militärakademie in der westpakistanischen Stadt Quetta auf.

In den Jahren 2001 und 2002 kommandierte er Einheiten der UNO-Blauhelm-Mission in Sierra Leone. 2007 war er nach Angaben der Armee als Militärberater des UNO-Generalsekretärs der Vereinten Nationen vorgesehen, allerdings trat er diesen Posten nie an. Pasha war, obwohl er die Öffentlichkeit scheut, der erste ranghohe Vertreter des Establishments, der sich öffentlich zum Tod Osama bin Ladens äußerte. Gegenüber einem Fernsehsender sprach er von einer „gemeinsamen amerikanisch-pakistanischen Operation“.

Militärchef in Abbottabad ausgebildet

Ashfaq Parvez Kayani steht seit Oktober 2007 an der Spitze der pakistanischen Streitkräfte. Ins Amt gehoben wurde er vom damaligen Machthaber Pervez Musharraf, der den Posten des Armeechefs nach massivem politischem Druck räumen musste. Zuvor leitete der 1952 in der Provinz Punjab geborene General den Militärgeheimdienst ISI. Er gilt als entschlossener Krisenmanager, der sich in der Öffentlichkeit jedoch zumeist zurückhält.

Nach seiner Ausbildung an der Militärakademie in Abbottabad, wo Al-Kaida-Chef Bin Laden getötet wurde, trat Kayani 1971 seinen Dienst als Leutnant an. Es folgte eine steile Armeekarriere, während der der zweifache Familienvater sein militärisches und diplomatisches Geschick bewies.

Deeskalation mit Indien

Als die Atommächte Indien und Pakistan im Winter 2001/2002 nach einem Terroranschlag auf das Parlament in Neu-Delhi Hunderttausende Soldaten an der Grenze zusammenzogen und ein Waffengang drohte, soll der General maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Lage nicht weiter eskalierte. Nach Übernahme der Armeeführung bekannte er sich klar zum Kampf gegen den Terrorismus.

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