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Kartenabrechnungen genau prüfen

Der Diebstahl sensibler Daten von Millionen Onlinenutzern der Sony PlayStation könnte auch die österreichischen Zivilgerichte beschäftigen. Denn österreichische Konsumenten hätten die Möglichkeit, bei Schäden Sony in Österreich zu klagen, so die Einschätzung von Anwälten.

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Rainer Knyrim von der Wirtschaftskanzlei Preslmayr glaubt aber, dass betroffene Kreditkartenbesitzer im Falle von Ungereimtheiten durch Kreditkartenunternehmen bzw. Sony entschädigt würden. Das erfolge meist auf dem Wege einer außergerichtlichen Einigung, ohne dass geklagt werden müsse, so der Anwalt.

Österreichische Mindeststandards garantiert

Mit den Usern vereinbarte Sony zwar generell englisches Recht, aufgrund europäischer Normen sei aber sichergestellt, dass österreichische Mindeststandards im Konsumentenschutzbereich gelten.

Abrechnungen prüfen

Beim Verein für Konsumentenschutzinformation (VKI) gibt es bezüglich des Sony-Datendiebstahls noch keine Anfragen, erklärte der VKI-Chefjurist Peter Kolba. Er sieht das Missbrauchsrisiko vor allem bei den Kreditunternehmen. Man sollte die Kreditkartenabrechnungen genau prüfen, denn den Kunden treffe eine „unverzügliche Rügeobliegenheit“ bei Fehlbuchungen, sobald er davon Kenntnis erlangt.

Thomas Von der Gathen, Sicherheitsexperte beim wichtigsten heimischen Kreditkartendienstleister PayLife, empfiehlt betroffenen Kunden, die Kartenabrechnung genau zu prüfen und etwaige unautorisierte Abbuchungen innerhalb der Frist von 42 Tagen bei PayLife oder der ausgebenden Bank zu melden.

Passwörter ändern

Wichtig ist, dass die betroffenen Nutzer nicht nur ihre Kreditkartenrechnung prüfen, sondern auch sonst mit erhöhter Wachsamkeit im Netz unterwegs sein sollten.

Viele Nutzer verwenden für verschiedene Onlinedienste ein und dasselbe Passwort. Mit den Daten aus dem Einbruch bei Sony könnten die Täter also auch bei anderen Diensten einsteigen. Wer sein bei Sony verwendetes Passwort auch für den Zugang zu anderen Websites verwendet, sollte es also auf allen Diensten dringend ändern.

410.000 User in Österreich betroffen

Insgesamt wurden 77 Millionen Kundendatensätze aus dem PlayStation-Network gestohlen. Datenschützer und Politiker in den USA und Europa fordern nun rechtliche Konsequenzen für das Unternehmen. In Österreich sind nach Angaben von Sony gegenüber ORF.at 410.000 User von PlayStation-3- und PlayStation-Portable-Systemen betroffen, rund 40.000 österreichische Nutzer hatten Kreditkartendaten hinterlegt.