Angst vor steigender Terrorgefahr
Die Generalstabschefs der Streitkräfte von Algerien, Mauretanien, Mali und Niger sind am Samstag in Bamako, der Hauptstadt von Mali, zu einem Krisentreffen zusammengetroffen, um sich mit den Auswirkungen des Libyen-Konflikts zu befassen. Sie befürchten, dass der Konflikt indirekt den islamistischen Terror fördert.
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Wie aus Teilnehmerkreisen zu erfahren war, sind die Regierungen der vier Staaten äußerst besorgt über die Gefahren einer „weitreichenden Destabilisierung“ der gesamten Sahel-Region. Für Beunruhigung sorgt insbesondere die Entscheidung des libyschen Regimes, Kämpfer des nordafrikanischen Al-Kaida-Ablegers AQMI freizulassen, hieß es.
Terroristen mit Boden-Luft-Raketen?
Die Militärchefs der vier Länder befürchten demnach, dass die Terrororganisation Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI) in den Besitz libyscher Waffen und Rüstungsgüter gelangt und so zur „stärksten Armee der Region“ werden könnte. Laut dem tschadischen Präsidenten Idriss Deby ist AQMI inzwischen im Besitz von Boden-Luft-Raketen aus libyschen Beständen.
AQMI ist hervorgegangen aus der fundamentalistischen GSPC („Salafistische Gruppe für Predigt und Kampf“) in Algerien und in den Gebieten der Sahelzone und der Sahara aktiv, die sich auf den Süden Algeriens, den Norden Malis und Nigers sowie den Osten Mauretaniens erstrecken.
Auch hinter Anschlag von Marokko vermutet
Deby hatte bereits vor mehreren Wochen gewarnt, dass das westliche Eingreifen in Libyen zur „Destabilisierung der Region“ führen und dem Terrorismus Auftrieb geben werde. AQMI soll auch hinter dem Anschlag auf ein Touristencafe in Marokko stecken, bei dem am Donnerstag 16 Menschen ums Leben kamen. Erst kurz davor hatte AQMI in einer Videobotschaft mit einer Anschlagswelle in Marokko gedroht.
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