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„Ich hätte die Kompetenz“

Die heimischen Zeitungen haben den Wechsel von Innenministerin Maria Fekter ins Finanzministerium bereits eingetrommelt. Die „Presse“ und der „Kurier“ verweisen auf ÖVP-Kreise, die den Wechsel bereits bestätigt hätten. Und auch Fekter selbst sieht sich ihrer neuen Aufgabe offenbar gewachsen.

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„Ich bin qualifiziert für dieses Amt.“ Selbstbewusst bescheinigte sich Maria Fekter am Freitag gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal das nötige Fachwissen für das Amt als Finanzministerin: „Ich bin Juristin und studierte Betriebswirtin, habe dort Steuerlehre, Prüfungswesen studiert, also eigentlich das Fach, das man für die Finanzen braucht“, erklärte Fekter - mehr dazu in oe1.ORF.at. Sollte sie den Posten tatsächlich erhalten, wäre sie die erste Frau an der Spitze des Finanzministeriums.

Auch gegenüber dem „Standard“ wollte Fekter die Frage, ob sie für das Finanzministerium bereitstünde, nicht dementieren. „Ich hätte die Kompetenz als Juristin und gelernte Betriebswirtin“, betonte sie erneut ihre Fachkompetenz und fügte hinzu, dass sie auf die Bitte des Parteiobmannes hin das Amt auch übernehmen würde.

Die flexible Hardlinerin

Für Fekter wäre der Wechsel vom Innenministerium ins Finanzministerium der nächste wichtige Schritt in ihrer Karriere, die Anfang der 90er Jahre langsam in Gang kam. Damals saß sie als Staatssekretärin für Bauten und Tourismus im Kabinett Vranitzky III, nachdem sie erst kurz davor erstmals in den Nationalrat eingezogen war. Nach dem Regierungsjob ging es zurück ins Parlament, wo sie sich als Justizsprecherin einen Ruf als konservative Hardlinerin erwarb.

Fekter steht für jede Aufgabe bereit

Danach wurde es ruhig um Fekter, bevor sie 2006 fast aus dem Nichts wieder auftauchte, als sie überraschend gegen ihren Parteikandidaten Michael Spindelegger um den Posten des Zweiten Nationalratspräsidenten antrat und nur knapp unterlag. Fünf Jahre später stehen die Vorzeichen zwischen Fekter und Spindelegger deutlich friedlicher. Denn nun liegt es an dem designierten ÖVP-Obmann, seiner ehemalige Rivalin den Job als Finanzministerin zu geben.

Auf allzu viel Gegenwehr muss sich Spindelegger sowieso nicht gefasst machen. Sie habe „in ihrer bisherigen Karriere immer jene Aufgaben übernommen, die mir zugedacht worden sind und bin sie dann mit Leidenschaft angegangen. Und ich werde das auch dieses Mal tun“, erklärte Fekter gegenüber Ö1. Sie habe dem Parteiobmann soeben versprochen, „dass er mir eine Aufgabe zuteilen kann und ich dann das übernehme.“

Dafür dürfte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner so gut wie fix aus dem Rennen sein. Hinter vorgehaltener Hand wird diese Entscheidung damit begründet, dass Spindelegger in Mitterlehner einen Konkurrenten sieht, den er durch eine Aufwertung als Finanzminister nicht stärken will. Mitterlehner hatte bereits Spindeleggers Kür zum Parteiobmann wenig erfreut kommentiert.

Ministerehren für Kaltenegger?

Als neue ÖVP-Innenminister werden Klubobmann Karlheinz Kopf und Generalsekretär Fritz Kaltenegger gehandelt. Kaltenegger wird aber auch als möglicher Umweltminister genannt, allerdings scheint es wahrscheinlicher, dass Umweltminister Nikolaus Berlakovich seinen Posten behält.

Den Posten als Generalsekretär könnte der steirische ÖVP-Klubobmann Christopher Drexler beerben - und damit gleichzeitig die Steiermark als drittgrößtes schwarzes Bundesland zufriedenstellen. Dieser soll sich aber noch zieren und wenig Lust auf einen Umzug nach Wien haben. Als mögliche Klubobmänner kommen wiederum - die Bündestruktur der ÖVP berücksichtigend - Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch und Wirtschaftsbund-General Peter Haubner infrage.

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