Plus 3,5 Prozent
Der Kohlendioxidausstoß in der Europäischen Union ist im Zuge der Wirtschaftserholung im vergangenen Jahr gestiegen. In den vom Emissionshandel erfassten Bereichen habe das Plus 3,5 Prozent betragen, wie aus den kürzlich veröffentlichten vorläufigen EU-Daten für 2010 hervorgeht.
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Damit lagen die CO2-Emissionen im Rahmen der Expertenerwartungen. Analysten hatten mit einem Zuwachs von zwei bis vier Prozent gerechnet, weil die Stromnachfrage und die Industrieproduktion nach dem Ende der globalen Krise wieder anzog. Die Energieunternehmen bliesen 2,4 Prozent mehr Treibhausgase in die Luft. Bei den übrigen Branchen lag das Plus bei 6,4 Prozent.
Starkes Plus in Deutschland
In Deutschland legte der vom Emissionshandel erfasste Ausstoß Regierungskreisen zufolge um sechs Prozent zu. In Großbritannien stiegen die CO2-Emissionen um 2,5 Prozent, in Polen um 4,4 Prozent und in Italien um 3,3 Prozent. In Spanien nahm der Ausstoß dagegen um 11,6 Prozent ab, weil dort der Stromanteil aus erneuerbaren Energien kräftig wuchs. Allerdings erholte sich die spanische Wirtschaft auch langsamer von der Krise als in den meisten anderen EU-Ländern.
Emissionshandel für mehr Klimaschutz?
Um den Klimaschutz voranzutreiben, führte die EU vor gut fünf Jahren den Emissionshandel ein: Beteiligt sind daran bisher Kraftwerke und Industrie. In diesen vom Handel erfassten Bereichen hat das Plus den Angaben zufolge rund sechs Prozent betragen, was gut 450 Millionen Tonnen entspricht.
Bei dem Handel wird eine bestimmte Menge an Rechten zum CO2-Ausstoß zugeteilt und teilweise von den Regierungen verkauft. Die Menge wird regelmäßig gekürzt. Wer weniger oder umweltfreundlicher produziert, kann überschüssige Rechte an der Börse verkaufen. Umgekehrt müssen Betriebe, die ihr Budget ausgeschöpft haben, zukaufen.
Wirtschaftskrise: Rückgang in den USA
In den USA sank der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase im Jahr 2009. Er war so gering, wie seit 1995 nicht mehr. Das geht aus vorläufigen Berechnungen der US-Umweltbehörde EPA hervor, die kürzlich in Washington veröffentlicht wurden. Grund sei ein geringerer Verbrauch von Benzin und Elektrizität während der Wirtschaftskrise.
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