USA mit „strategischer Rolle“
Die USA haben bei der Koordinierung des Militäreinsatzes gegen Libyen eine federführende Rolle übernommen. Daneben werden die Einsätze zur Beendigung der Kampfhandlungen vor allem von französischen und britischen Streitkräften getragen. Mehrere weitere Staaten haben jedoch zugesagt, sich mit Schiffen und Flugzeugen zu beteiligen oder Luftwaffenstützpunkte zur Verfügung zu stellen.
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Die USA starteten am Samstag überraschend gemeinsam mit Großbritannien Bombardements von Kriegsschiffen aus auf Libyen. Mehr als 110 Tomahawk-Raketen wurden abgefeuert. Man wolle so lange eine „strategische Rolle“ in der Koalition einnehmen, bis die endgültige Kommandostruktur der internationalen Koalition geklärt sei, hieß es aus Paris. US-Präsident Barack Obama sprach sich jedoch abermals dezidiert dagegen aus, Bodentruppen nach Libyen zu schicken.
Frankreich verfügt über rund 100 Kampfflugzeuge, vorwiegend vom Typ Rafale und Mirage 2000, sowie AWACS-Flugzeuge zur Luftraumüberwachung. Der Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ befindet sich derzeit im südfranzösischen Marinehafen Toulon, könnte aber auslaufen und vor die libysche Küste verlegt werden. Frankreich flog Samstagnachmittag die ersten Luftangriffe und traf dabei mehrere libysche Panzer.
Großbritannien beteiligte sich am Wochenende mit Kampfjets an der Militäraktion, bestätigte Premierminister David Cameron. Außerdem seien von einem britischen U-Boot aus Marschflugkörper abgeschossen worden, hieß es aus den USA.
Die NATO hat bisher keine direkte Beteiligung zugesagt. Das Bündnis hat jedoch eine Reihe von AWACS-Flugzeugen rund um die Uhr zur Überwachung des Luftraums über Libyen im Einsatz. Zudem entsandte die NATO kürzlich drei Marineschiffe in die Region und hat einen Verband von Minenjagdbooten in der Nähe.
Italien hat die Nutzung von sieben Luftwaffenstützpunkten im Süden des Landes angeboten. Möglicherweise beteiligt sich Rom auch mit eigenen Einheiten der Luftwaffe und der Marine.
Spanien hat eine Beteiligung seiner Luftwaffe und seiner Marine versprochen sowie die Nutzung der Militärflughäfen in Rota und Moron in Südspanien in Aussicht gestellt.
Kanada hat die Beteiligung von sechs Jagdbombern CF-18 zugesagt. Zudem befindet sich die Fregatte „Charlottetown“ in der Region.
Dänemark hat angeboten, sich mit sechs F-16-Jagdflugzeugen und einem Transportflugzeug an dem Einsatz zu beteiligen. Die Kampfjets waren bereits Samstagfrüh auf eine NATO-Basis in Sizilien geflogen, nachdem das dänische Parlament in einer Nachtsitzung einstimmig grünes Licht für den Einsatz gegeben hatte.
Norwegen will sechs F-16-Maschinen zur Durchsetzung der Flugverbotszone über Libyen bereitstellen.
Belgien hat eine Beteiligung von vier seiner sechs bei der NATO eingesetzten F-16-Jagdflugzeuge sowie den Einsatz eines Minenjagdboots angeboten.
Katar hat eine nicht genauer benannte Beteiligung zugesagt. Ein UNO-Diplomat der Vereinigten Arabischen Emirate hat ebenfalls eine Teilnahme versprochen, doch wurde diese bisher nicht bestätigt.