Bild der Verwüstung auf Perlenplatz
Einen Tag nach der Niederschlagung der Proteste in Bahrain sind am Donnerstag mindestens sechs Anführer der Opposition festgenommen worden. Die oppositionelle Wifak-Partei erklärte, darunter seien auch der Chef der schiitischen Hakk-Bewegung, Hassan Muschaima, und der Chef der Wafa-Bewegung, Abdel Wahhab Hussein.
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Die Wafa hatte den Sturz der königlichen Familie gefordert. Die moderatere Wifak hatte ihre Forderungen auf weitreichende politische Reformen begrenzt.
Perlenplatz geräumt
Am Mittwoch hatte die Regierung mit Gewalt auf die wochenlangen Proteste in dem arabischen Inselstaat reagiert. Die Sicherheitskräfte räumten mit Tränengas und Panzern den Perlenplatz in der Hauptstadt Manama, dem Zentrum der Demonstrationen. Dabei wurden mindestens drei Polizisten und drei Demonstranten getötet. Die Opposition sprach von „einem Vernichtungskrieg“.
Der Perlenplatz bot am Donnerstag ein Bild der Verwüstung. Es waren noch einige zerfetzte Zelte zu sehen, in denen die Demonstranten campiert hatten. Bagger schafften entwurzelte Palmen in der Mitte des Platzes beiseite. Über große Teile von Manama war bis in die frühen Morgenstunden eine Ausgangssperre verhängt worden.
Die UNO-Kommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, forderte Bahrains Regierung auf, ihre Sicherheitskräfte in die Schranken zu weisen. Sie berief sich auf Berichte, dass Demonstranten willkürlich getötet, geschlagen und festgenommen worden seien. Zudem seien den Meldungen zufolge auch Rettungskräfte angegriffen worden.
Saudische Soldaten im Land
Unterdessen lehnte Kuwait es ab, Truppen nach Bahrain zu entsenden, um bei der Bekämpfung der Protestbewegung zu helfen. Außenminister Scheich Mohammed Al Sabah sagte der arabischen Zeitung „Al-Dscharida“, sein Land sei aber bereit, in dem Konflikt zu vermitteln. Am Montag hatte Bahrain Kuwait im Rahmen eines Verteidigungspakts der Golfstaaten um Unterstützung gebeten. Saudi-Arabien hatte in dieser Woche rund 1.000 Soldaten entsandt und die Vereinigten Arabischen Emirate 500 Polizisten.
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